Pottasche, die

Pottasche, die

Die Póttásche, plur. inus. ein weißes, gemeiniglich bläuliches, calcinirtes alkalisches Salz, welches aus gemeiner Holz- oder Pflanzenasche ausgelauget wird. Die gemeinste wird aus der Asche des verbrannten Eichenholzes bereitet. Daher der Pottaschensieder, der ein Geschäft daraus macht, sie zu bereiten. Den Nahmen hat sie von dem Nieders. Pott, ein Topf, ein eiserner Grapen, weil man die Lauge, woraus dieses Salz bereitet wird, in solchen Grapen oder Kesseln abrauchen läßt, daher sie bey einigen auch Kesselasche heißt. In andern Gegenden kennet man sie unter dem Nahmen Floß. Die Drusenasche ist ein solches aus den getrockneten Weinhesen ausgelaugtes Salz, welches, weil es häufig von den Waidfärbern gebraucht wird, auch Waidasche oder Weidasche, Franz. Vedasse, heißt. Im Lat. nennet man die Pottasche Cinis clavatus und clavellatus, weil sie anfänglich, wie man will, aus den Dauben alter Weinfässer verfertigt wurde, ob sich gleich Clavus und Clavella in der Bedeutung einer Faßdaube noch nicht haben wollen finden lassen. Wachter leitete die erste Hälfte des Deutschen Nahmens, aber höchst gezwungen und unwahrscheinlich, von Daube her, und glaubte, daß vermittelst einer Versetzung der Sylben daraus Pott entstanden seyn. Franz. heißt sie Cendre gravelee.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Pottasche — (Kaliumkarbonat, neutrales Kaliumkarbonat) K2CO3 bildet sich beim Glühen der Kaliumsalze organischer stickstofffreier Säuren und ist daher ein Hauptbestandteil der Pflanzenaschen. Aus letzteren wird sie durch Auslaugen mit Wasser gewonnen, indem… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Pottasche — Pottasche, mehr oder weniger reines kohlensaures Kali K2CO3 (s. d.), wurde früher ausschließlich aus Holzasche, besonders in Rußland, Siebenbürgen, Illyrien, Ungarn und Nordamerika dargestellt. Die Pflanzen nehmen aus dem Boden als Nahrungsstoffe …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pottasche — (Potasche, Potassa, sonst Alumen catinum), aus Pflanzenaschen dargestelltes unreines kohlensaures Kali. Die meiste P. wird aus Holzasche gewonnen, u. in den Gegenden, wo das Holz wenig Werth hat, wie an manchen Orten Nordamerikas u. Rußlands,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pottasche — Pottasche, unreines Pflanzenalkali, welches gewonnen wird, indem man allerlei Pflanzen, Holz, Gras, Gesträuche etc. langsam zu Asche verbrennt, diese rein auslaugt, und die Lauge abdampft. Man erhält so eine rohe P., welche nun noch calcinirt, d …   Damen Conversations Lexikon

  • Pottasche — Strukturformel Allgemeines Name Kaliumcarbonat Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Pottasche — kohlensaures Kalium; Kaliumcarbonat * * * Pọtt|asche 〈f. 19; unz.〉 (früher aus Holzasche gewonnenes) Kaliumkarbonat [<ndrl. potasch; zu Pott + Asche] * * * Pọtt|a|sche: historische Bez. für ein durch Auslaugen von Holz u. Pflanzenaschen u.… …   Universal-Lexikon

  • Pottasche — Pọtt·asche die; nur Sg; eine Substanz, die man meist dazu verwendet, Teig und andere weiche Massen größer zu machen; Chem Kaliumkarbonat …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Pottasche — Pọtt|asche, die; (Kaliumkarbonat) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Kesselasche, die — Die Kếsselásche, plur. inus. im Oberdeutschen, ein Nahme der Pottasche, weil sie vermittelst eiserner Kessel bereitet wird, siehe Pottasche …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lothasche, die — Die Lōthásche, plur. doch nur von mehrern Arten, die n, in der Chymie, die aus der Sode und andern alkalischen Pflanzen gebrannte Asche, so fern sie zum Löthen, d.i. Schmelzen, der glasartigen Körper dienet, und von welcher die Pottasche eine Art …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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