Röste, die

Röste, die

Die Rȫste, plur. die -n, ein theils mit 5 Rost gleichbedeutendes, theils unmittelbar von rösten abgeleitetes Wort. 1) Im Hüttenbaue ist die Röste der zubereitete Platz, in welchem sich das Rostbett mit dem Roste befindet, die Roststätte; da denn auch der Rost selbst zuweilen diesen Nahmen führet. In einigen Gegenden wird auch der Kalkrost (S. 5 Rost) die Röste, und nach einer verderbten Aussprache die Riese genannt. 2) In der Landwirthschaft ist die Röste derjenige Ort in einem Flusse oder Teiche, worin Flachs und Hanf geröstet wird; im Nieders. die Röte, Rate, Rode, S. Rösten. Wenn aber auch der ganze Haufen Flachs, welcher auf Ein Mahl in die Röste gelegt wird, diesen Nahmen führet, so scheinet es zunächst zu 5 Rost, ein Haufen, zu gehören. 3) In dem Grappbaue und Grapphandel ist die Röste derjenige Grapp, der aus der Rinde und den kleinen Wurzeln zubereitet wird, zum Unterschiede von dem Grapp in engerer Bedeutung, der aus dem Marke der Wurzel bestehet. In dieser Bedeutung scheinet noch ein anderer Begriff der herrschende und ursprüngliche zu seyn. S. Röthe 2.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Röste — Hanfstängel mit Fasern und holzigen Innenbereich Als Rösten oder auch Rotten (früher Röthen) bezeichnet man einen der Arbeitsgänge zum Gewinnen von Pflanzenfasern beim Nutzhanf, Flachs, Jute und anderen Bastfaserpflanzen durch den Faseraufschluss …   Deutsch Wikipedia

  • Röste — Röste, 1) (Hüttenw.), so v.w. Röststätte, s.u. Rösten 8); 2) so v.w. Rost 2); 3) die Mürbigkeit, welche Flachs u. Getreide durch das Rösten bekommen; 4) der Ort, wo Flachs geröstet wird; 5) (Färb.), so v.w. Mull, s.u. Krapp …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Röste — Rọ̈s|te 〈f. 19〉 1. Vorrichtung zum Rösten (KaffeeRöste) 2. das Erhitzen schwefelhaltiger Erze unter Luftzutritt 3. 〈kurz für〉 Flachröste * * * Rös|te [auch: rœstə], die; , n: 1. [zu ↑ rösten (3)] (Hüttenw.) Röstofen. 2. [mhd. rœʒe, zu: rœʒen …   Universal-Lexikon

  • Röste — Rös|te, die; , n (Röstvorrichtung; Erhitzung von Erzen; Rotten [von Flachs]) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Röthe, die — Die Röthe, plur. inus. 1. Das Abstractum von dem Bey und Nebenworte roth, die rothe Farbe eines Körpers; wo es doch nicht ohne alle Einschränkung üblich ist. Für, das ist eine schöne Röthe, sagt man lieber ein schönes Roth. Am üblichsten ist es… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Räude, die — Die Räude, plur. doch nur von mehrern Arten, die n, eine Krankheit der Haut, da sie von den scharfen darunter verborgenen Feuchtigkeiten durchfressen und rauch wird, und auf den durchfressenen Stellen eine Raude oder rauhe Rinde bekommt; die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Klampe, die — Die Klampe, plur. die n, ein nur in einigen Fällen übliches Wort, ein Werkzeug oder Hülfsmittel des Festhaltens, der Verbindung zu bezeichnen. In der Zimmermannskunst sind die Klampen Querbalken in dem Roste zum Grunde eines Gebäudes, welche die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Flachsröste, die — Die Flachsröste, plur. die n. 1) Das Rösten des Flachses, ohne Plural. 2) Die Zeit, da der Flachs geröstet wird, auch ohne Plural. 3) Der Ort in einem Flusse oder See, wo solches geschiehet; die Röste, Nieders. die Röthe, in der Lausitz die Riese …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Stauche, die — Die Stauche, plur. die n, gleichfalls nur in einigen Gegenden. In einigen Hochdeutschen Gegenden sind die Stauchen kleine Büschel oder Bündel Flachs, in welchen derselbe, wenn er aus der Röste genommen worden, zum Trocknen aufgesetzet wird; in… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Renette, die — Die Renêtte, plur. die n, aus dem Franz. Reinette, von Reine, Königinn, Apfel der Königinn, der Nahme einer schmackhaften Art Äpfel, welche mit einem grauen Roste überzogen sind, auch Renert Äpfel genannt werden, und wovon die so genannten Prager …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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