Rekel (2), der

Rekel (2), der

2. Der Rêkel, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, welches neben dem Begriff der Größe zugleich den Begriff der Plumpheit, Grobheit und Verächtlichkeit hat. 1) Ein großer Hund, im verächtlichen Verstande. Ein Bauerrekel, ein solcher Bauerhund. Es ist ein Rekel von einem Hunde. 2) Ein großer, grober, ungeschickter Mensch, im verächtlichsten Verstande und nur in den niedrigsten Sprecharten, wo auch die Wörter sich rekeln sich auf eine äußerst ungesittete Art ausdehnen, auflegen, Rekeley grobes ungesittetes Betragen, rekelhaft einem Rekel ähnlich u.s.f. bedeuten.

Anm. Im Schwed. in der letzten Bedeutung gleichfalls Räkel. Die Sylbe -el ist die Ableitungssylbe, welche hier ein Ding, ein Subject, in andern Wörtern aber ein Werkzeug bedeutet. Die erste Sylbe Rek gehöret zu dem alten Reck, Riese, recken, sich dehnen. Im Franz. ist Raccaille niedriger Pöbel im verächtlichsten Verstande. In der ersten Bedeutung eines großen Hundes kann es auch ein und eben dasselbe Wort mit 2 Racker, ein Hund im verächtlichen Verstande, seyn, S. dasselbe.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Rekel — Gerhard J. Rekel (* 1965 in Graz) ist ein österreichischer Wissenschaftsjournalist, Drehbuch und Romanautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Filmografie (Drehbuch)(Auszug) 3 Bibliografie (Auszug) 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Rekel — * En unbeschuffden Rekel. – Eichwald, 1579. [Zusätze und Ergänzungen] *2 Er ist ein bartscher Rekel. – Frischbier, I, 248. Am bartner Amte befindet sich auf einer wallartigen Erhöhung eine dem Bartenstein (s. Bartel 5, Ergänz.) ähnliches, in… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Raff, der — Der Raff, des es, plur. inus. in den Seestädten und in der Handlung, die aus dem Rücken mit dem Fette tief ausgeschnittenen, eingesalzenen und getrockneten Floßfedern der Hillbutten, Hippoglossus L. Der Rekel bestehet aus den aus der Haut und dem …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rekel — Re|kel 〈m. 5; nddt.〉 grober, ungeschliffener Mensch [<mnddt. rekel „großer Bauernrüde von unedler Rasse“, dann frühnhd. „unfein u. faul sich dehnender Kerl“] * * * Re|kel, der; s, [mnd. rekel = Bauernhund] (nordd. abwertend): ↑Flegel (1) …   Universal-Lexikon

  • Rekel — rekeln, sich: Der ugs. Ausdruck für »sich strecken; sich nachlässig benehmen« gehört zu dem seit dem 17. Jh. bezeugten niederd. Substantiv Rekel »hoch aufgeschossener, schlaksiger junger Mann; Flegel«, das auf mnd. rekel »Bauernhund, Dorfköter«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Rekel — Re|kel, der; s, (norddeutsch für grober, ungeschliffener Mensch) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Gerhard J. Rekel — Gerhard Johannes Rekel (meist Gerhard J. Rekel oder Gerhard Rekel; * 1965 in Graz) ist ein österreichischer Wissenschaftsjournalist, Drehbuch und Romanautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Runks, der — Der Runks, des es, plur. die e, eine nur in den niedrigen Sprecharten übliche verächtliche Benennung eines vierschrötigen, d.i. großen, starken, und dabey groben Menschen. Runcus ist recht eckig grob, Logau. Nieders. Runks, wo auch sich runksen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Räkel, der — Der Räkel, S. Rekel …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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