Schlüpfen

Schlüpfen

Schlüpfen, im Oberd. schlupfen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn. Es ist das Intensivum von schliefen, und ist statt desselben auch im Hochdeutschen üblich, setzet aber wegen der intensiven Form eine engere Öffnung, mehr windende Bemühung und eine größere Glätte oder Biegsamkeit des Leibes voraus; sich mit einem glatten oder biegsamen Körper durch eine enge Öffnung winden, da es denn auch oft in weiterer Bedeutung für schnell kriechen oder schnell schleichen überhaupt gebraucht wird. Eine Maus schlüpft in ihr Loch. Durch einen Zaun schlüpfen. Ich muß meine Vorsicht verdoppeln, daß mein Sieg mir nicht aus den Händen schlüpfe, unvermerkt entgehe. Wie die sanften Abendwinde durch die Weiden schlüpfen, Geßn. Im Oberdeutschen gebraucht man es auch von dem Anziehen der Kleidungsstücke. In die Strümpfe, in den Rock, in die Handschuhe schlupfen, sie anziehen. So auch das Schlüpfen.

Anm. Schon bey dem Ottfried slupfen, im Engl. to slip, im Nieders. slupen, (wovon Chalouppe, Nieders. Slupe, abstammet,) slipen, slipern, slickern, im Schwed. slipa, welches aber auch schleichen bedeutet. (S. Schliefen, dessen Intensivum es ist.) Eine andere noch im Oberdeutschen völlig gangbare Bedeutung, welche sich gleichfalls auf den Begriff der glatten Bewegung gründet, und nach welcher schlüpfen, schlupfen, gleiten ist, ist im Hochdeutschen veraltet; bey dem Ottfried slipfan, Holländ. slippen, Schwed. slippa, im Latein. ohne Zischlaut labi. Unser schlüpfrig stammet noch davon her, S. dasselbe.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schlüpfen — eines Drohns der Westlichen Honigbiene aus seiner Zelle in der Bienenwabe Schlüpfen ist die selbstständige Befreiung zum Beispiel eines Vogels oder eines Reptils aus einem Ei. Auch bei Insekten, die sich nach der Metamorphose aus der …   Deutsch Wikipedia

  • Schlupfen — ist der Name folgender Orte: Schlupfen (Bad Waldsee), Ortsteil von Bad Waldsee im Landkreis Ravensburg Schlupfen (Fronreute), Ortsteil von Fronreute im Landkreis Ravensburg Schlupfen ist weiterhin: ein Name für die Kriechen Pflaume …   Deutsch Wikipedia

  • schlüpfen — schlüpfen: Mhd. slüpfen, slupfen, ahd. slupfen »durch eine Öffnung kriechen oder gleiten« ist eine nur dt. Intensivbildung zu dem altgerm. starken Verb nhd. schliefen (mhd. sliefen, ahd. sliofan, got. sliupan, niederl. sluipen, aengl. slūpan),… …   Das Herkunftswörterbuch

  • schlüpfen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. slüpfen, slupfen, ahd. inslupfen Stammwort. Mit Intensivgemination zu schliefen. Nomen instrumenti: Schlüpfer. deutsch s. schliefen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schlüpfen — V. (Mittelstufe) sich geschickt, gleitend durch eine schmale Öffnung irgendwohin bewegen Beispiele: Sie schlüpfte unbemerkt aus dem Haus. Er ist durch das Loch in der Hecke geschlüpft …   Extremes Deutsch

  • schlüpfen — schlụ̈p·fen; schlüpfte, ist geschlüpft; [Vi] 1 irgendwohin schlüpfen sich leise, schnell und gewandt irgendwohin bewegen: aus einem Versteck schlüpfen; heimlich durch die Tür schlüpfen 2 <ein Vogel, ein Insekt> schlüpft ein Vogel oder ein… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schlüpfen — ausrutschen; ausgleiten * * * schlüp|fen [ ʃlʏpf̮n̩] <itr.; ist: 1. sich schnell und geschmeidig [durch eine enge Öffnung, einen engen Raum] hindurchbewegen: sie schlüpfte durch den Spalt der Tür; das Wiesel ist durch den Maschendrahtzaun… …   Universal-Lexikon

  • schlüpfen — 1. sich durchschlängeln, durchschlüpfen, gleiten, hineinschlüpfen, kriechen, sich schlängeln; (ugs.): witschen; (südd., österr., schweiz. ugs.): schliefen. 2. ablegen, anlegen, anziehen, ausziehen, hineinschlüpfen, überstreifen, überwerfen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schlupfen — [schlubbffà] schlüpfen (...schlupf in dei Hosn nei und hau ab!) …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • schlupfen — schlụp|fen (süddeutsch, österreichisch), häufiger schlụ̈p|fen …   Die deutsche Rechtschreibung

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