Schmücken

Schmücken

Schmücken, verb. reg. act. die Gestalt eines Dinges verschönern, besonders so fern es durch glänzende oder andere für schön gehaltene Dinge geschiehet, da es denn in der edlern und höhern Schreibart für das mehr vertrauliche putzen üblich ist. Eine Braut schmücken. Sich prächtig schmücken. Sich zur Hochzeit schmücken. Eine Kirche, einen Alter schmücken. Schmücket das Fest mit Mayen, Ps. 118, 27. Eines Grab mit Blumen schmücken.


Dir schmückt das fromme Mädchen sich

Bey seinem Morgenliede,

Raml.


Wie würdig ist diese liebenswürdige Bescheidenheit, die übrige Tugend zu schmücken! So auch jemandes Sache schmücken, in der Deutschen Bibel, sie verschönern, sie besser vorstellen, als sie ist. Federn schmücken, ist in engerer Bedeutung, sie zierlich zurichten, damit sie Theile des Schmuckes abgeben können, wohin denn auch das Färben derselben gehöret; daher der Federschmücker, der solches verrichtet. So auch das Schmücken.

Anm. In dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter smechen, im Engl. to smug, im Schwed. smycka. Wachter leitet es sehr gezwungen von dem Griech. κοσμειν. Ihre von dem Angels. smicer, klein, (S. Schmach und Schmächtig,) ab, anderer zu geschweigen. Unser Activum schmücken, setzet ein Neutrum schmucken voraus, welches jetzt veraltet ist, aber allem Ansehen nach glänzen bedeutet hat, wohin ohne Zischlaut auch das Lat. micare gehöret. In dem vorhin angeführten Schmuckangel ist diese erste Bedeutung noch übrig, und Schmuck wird noch am häufigsten von glänzenden Verschönerungsmitteln, dergleichen z.B. die Edelsteine sind, gebraucht. Hieraus erhellet zugleich, daß Schmuck und schmücken unter andern auch einen höhern Grad bedeute, als Putz, putzen, Zier und zieren. Im Niedersächsischen hat man noch das Bey- und Nebenwort smuck, Engl. smug, Schwed. smuok, Wend. smuc, zierlich, schön, geputzt, welches so wie unser schön eigentlich auch glänzend bedeutet hat. Das Brem. Nieders. Wörterbuch leitet es mit dem Griech. συƞκτος von σμαειν, σμεειν, σμƞχειν, abwischen, reinigen, her; vielleicht bedeuteten diese auch eigentlich, glänzend und scheinbar machen. Ohne Zischlaut gehöret hierher auch das Nieders. und Holländ. moje, hübsch, fein, artig, von welchem schmuck ein doppeltes Intensivum ist, so wohl durch Vorsetzung des Zischlautes, als auch durch Verstärkung des Gaumenlautes.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • schmücken — Vsw std. (13. Jh., Bedeutung 16. Jh.), mhd. smücken, smucken Stammwort. Eigentlich ein Intensivum zu schmiegen mit entsprechenden Bedeutungen. Dazu als Rückbildung Schmuck m. und das Adjektiv schmuck. Im Niederdeutschen hat die ganze Sippe… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schmücken — schmücken: Als Intensivbildung zu dem unter ↑ schmiegen behandelten Verb bedeutete mhd. smücken, smucken, mnd. smucken »in etwas hineindrücken; an sich drücken; sich ducken« (s. auch Grasmücke ‹↑ Gras› und ↑ schmuggeln). Aus der mhd. Wendung sich …   Das Herkunftswörterbuch

  • schmücken — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • (ver)zieren • dekorieren • renovieren • anstreichen Bsp.: • Die Engländer schmücken den Weihnachtsbaum am Weihnachtsabend, zünden ihn aber erst am 1. F …   Deutsch Wörterbuch

  • schmücken — V. (Grundstufe) etw. mit schönen Dingen verzieren Synonym: dekorieren Beispiel: Sie hat den Weihnachtsbaum mit Äpfeln geschmückt. Kollokation: einen Tisch mit Blumen schmücken …   Extremes Deutsch

  • schmücken — ↑dekorieren, ↑garnieren, ↑ornamentieren, ↑staffieren …   Das große Fremdwörterbuch

  • schmücken — verschönern; garnieren; schönmachen; ausschmücken; zieren; dekorieren; aufputzen (umgangssprachlich); verzieren; aufbrezeln (umgangssprachlich) * * * …   Universal-Lexikon

  • schmücken — ausgestalten, ausstaffieren, behängen, dekorieren, drapieren, garnieren, hübsch anrichten, verschönen, verschönern, verzieren; (geh.): [aus]zieren; (veraltend): putzen; (Jargon): stylen; (Kochkunst): dressieren, illustrieren. sich schmücken sich… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schmücken — Schmuck (6./7. Jahrhundert, Merowingerzeit) aus Nordendorf. Römischen Museum, Augsburg (Bayern) Schmuck ist ein Ziergegenstand oder eine Maßnahme zur Verschönerung. Der Begriff hat eine weitere und eine engere Bedeutung. Im weitesten Sinne meint… …   Deutsch Wikipedia

  • schmücken — schmụ̈·cken; schmückte, hat geschmückt; [Vt] 1 etwas / sich schmücken etwas / sich schöner machen, indem man schöne Gegenstände hinzufügt bzw. trägt: einen Tisch mit Blumen, einen Weihnachtsbaum mit Kerzen und Kugeln, sich mit Ketten und Ringen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Schmucken — * Er het si g schmuggt. – Sutermeister, 106. Von einem, dessen Kräfte sehr abgenommen haben, der dem Tode nahe ist. (S. ⇨ Salz 82.) Sich schmucken, schmücken, verb. recipr. = in zusammengezogener Körperstellung sitzen, hochdeutsch sich schmiegen; …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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