Schmälich

Schmälich

Schmälich, -er, -ste, adj. et adv. 1) Von schmal, klein, wäre schmälich eigentlich diesem Worte gleichbedeutend. Es ist aber nicht üblich, außer daß man im gemeinen Leben einiger Gegenden es figürlich für kärglich, armselig, spärlich gebraucht. Sich schmälich behelfen, ärmlich. Eine schmäliche Mahlzeit, wo es schmale Bissen setzt. Schon bey dem Kero ist smalih geringe.

2) Von Schmach, oder vielmehr dem veralteten Beyworte schmach, schimpflich, verächtlich; eine nur noch im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart übliche Bedeutung. Sie schlagen mich schmälich, Hiob 16, 10. Schmäliche Worte, verächtliche. Ein schmäliches Geboth auf etwas thun, ein verächtliches, schimpfliches. Jemanden schmälich halten, auf eine kränkende Art verächtlich.


Und wird, kommt ihr kein Hermann vor,

In Hermanns Vaterland ein schmälich Denkmahl stiften,

Uz.


Ein schmälicher Tod. Eines schmälichen Todes sterben, eines schimpflichen. In der niedrigen Sprechart wird es, wie andere ähnliche Wörter, oft als ein intensives Wort für sehr, sehr groß, sehr heftig gebraucht. Es ist eine schmäliche Hitze, eine überaus große. Es ist schmälich kalt. Schmälich groß.


Er spottete nach seiner Art

Des Riesen mit dem schwarzen Bart

Aus seinem Fenster schmälich,

Götting. Musen-Alm. 1776.




http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Die untere Million — Buchausgabe von 1910 Die untere Million. Gestalten und Geschichten vom Donaustrand ist ein Erzählband des österreichischen Schriftstellers Fritz Stüber Gunther (1872 1922), der 1910 erschienen ist. Inhalt Hierbei handelt es sich um ein typisches… …   Deutsch Wikipedia

  • Gastfreiheit [1] — Gastfreiheit, die Tugend des Alterthums, dem Fremden Obdach u. Bewirthung zu bieten, großentheils herbeigeführt durch den Mangel an Wirthshäusern u. zur Gewohnheit geworden durch die aus gleichen Ursachen entstandene Gastfreundschaft (gr.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schmählen — Schmählen, Schmählich, S. Schmälen, Schmälich …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schmach, die — Die Schmāch, plur. inus. 1) * Das Schmähen, die Handlung des Schmähens, ingleichen Schmähreden, Schmähungen; eine im Hochdeutschen ungewöhnliche und veraltete Bedeutung. Solltet ihr nicht in der Furcht Gottes wandeln, um der Schmach willen der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”