Schnaupe, die

Schnaupe, die

Die Schnaupe, plur. die -n, Diminut. das Schnäupchen, Oberd. Schnäuplein, ein nicht überall gangbares Wort. 1) In einigen Provinzen wird es für Schnautze gebraucht, von welchem es nur im Endlaute unterschieden ist, von dem Nieders. Schnau, die Schnautze, abstammet, und gewisser Maßen ein vergrößerndes Wort von Schnabel ist. Im Hochdeutschen ist es in dieser eigentlichen Bedeutung unbekannt, wohl aber gebraucht man es zuweilen in figürlichem Verstande von ähnlichen hervor ragenden Theilen mancher Körper. Z.B. die Schnaupe an einer Kanne, an einer Lampe, an einem Helme, wofür man auch wohl Schnautze und Schnabel sagt. Im Oberdeutschen wird auch die Schneppe, ein weibliches Kleidungsstück, die Schnaupe genannt. Bey den Uhrmachern sind die Schnaupen eine Art Feilen, deren nähere Beschaffenheit mir aber unbekannt ist. 2) Der ausgebrannte Docht eines Lichtes, der im Hochdeutschen die Schnuppe heißt, ist in manchen Gegenden auch unter dem Nahmen der Schnaupe bekannt, S. das erstere.

Anm. In einigen Gegenden hat man auch das Zeitwort schnaupen, welches ein Intensivum von schnauben ist, und nicht nur für schnäutzen, sondern auch figürlich für beschnaufeln gebraucht wird.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schnaupe — Schnaupen bei im Chemielabor gebräuchlichen Bechergläsern Die Schnaupe ist ein heruntergebogener Rand bei Gefäßen, der durch seine hervorstehenende zugespitzte Form das Ausgießen von Flüssigkeiten erleichtert. Auch die Ausgießöffnung bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Schnaupe — Schnauze einer Kanne; Ausguss; Tülle; Ausgießer * * * Schnau|pe 〈f. 19; süddt.〉 Ausgussröhre an Gefäßen [zu schnaufen, eigtl. „Nase, Schnauze“] * * * Schnau|pe, die; , n [zu ↑ schnaufen] (landsch.): ↑ …   Universal-Lexikon

  • Schnaupe — Schnau|pe, die; , n (süddeutsch für Ausguss an Kannen u. a.) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schnautze, die — Die Schnautze, plur. die n. Diminut. das Schnäutzchen, Oberd. Schnäutzlein, ein langes hervor ragendes fleischiges und mit der Nase verbundenes Maul, dergleichen manche Thiere haben, z.B. die Hunde, Wölfe, Füchse u.s.f. ingleichen manche Fische,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Teekanneneffekt — Unter Teekanneneffekt versteht man das Phänomen, dass die Flüssigkeit, besonders wenn die Kanne noch sehr voll ist und man zwecks Vermeidung von Spritzern recht vorsichtig ausgießen will, an der Tülle oder Schnaupe und am Kannenkörper herunter,… …   Deutsch Wikipedia

  • Schnupfen, der — Der Schnupfen, des s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. derjenige Zufall, da gewisse Feuchtigkeiten sich in dem Gehirne über der Nase häufen, sie mögen nun daselbst stocken, oder sich wirklich zertheilen und durch die Nase… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schnuppe — *1. Die Schnuppe einziehen. Nicht weiter sprechen. In Kunst über alle Künste sagt die böse Katharina zu einem Bewerber: ... »Und kannstu Mausebart nur die Schnuppe einziehen, sonst wird es gewaltig Dreck regnen.« (Köhler, 12.) Schnuppe, bei… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Tülle — Einfassung; Begrenzung; Umrandung; Saum; Rand; Schnauze einer Kanne; Schnaupe; Ausguss; Ausgießer * * * Tụ̈l|le 〈f. 19〉 Schnauze, Ausguss (an Kannen u. Krügen) [<mhd. tülle <ahd …   Universal-Lexikon

  • Ausguss — Schnauze einer Kanne; Schnaupe; Tülle; Ausgießer; Ablauf; Ausflussöffnung; Ausfluss * * * Aus|guss [ au̮sgʊs], der; es, Ausgüsse [ au̮sgʏsə]: 1. Becken mit Abfluss zum Ausgießen von Flüssigkeiten besonders in der Küche: den Kaffee in den Ausguss… …   Universal-Lexikon

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