Schnurrpfeife, die

Schnurrpfeife, die

Die Schnurrpfeife, plur. die -n, ist nach dem Frisch eigentlich ein schnarrendes oder schnurrendes messingenes Blech, welche Bedeutung mir doch nicht vorgekommen ist. Am üblichsten ist im gemeinen Leben Schnurrpfeife und Schnurrpfeiferey von altem unbrauchbaren Hausrathe, schlechten Gerümpel, und nach einer noch weitern Figur, von schlechten Zierathen, ja von einer jeden schlechten unerheblichen Sache. Bedenken sie, daß dergleichen Schnurrpfeifen nichts werth sind. Das ist eine Schnurrpfeiferey, ein nichtswürdiges Ding. Wenn es hier nicht eine Figur ehedem üblicher schlechter schnurrender Pfeifen ist, so scheinet die erste Hälfte das Wort Schnurre zu seyn, welches besonders in Nieder-Deutschland von einem jeden nichtswürdigen untauglichen Stücke Geräthes gebraucht wird, wenn es nicht vielmehr aus dem Nieders. Snörpipe, Schnürpfeife, verderbt ist, welches die blecherne kleine Röhte ist, womit die Schnürbänder am Ende beschlagen werden, und welche freylich ein unerhebliches Ding von geringem Werthe sind.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schnurrpfeife — oder Schnurrpfeiferey ist ein veralteter Begriff für einen unbrauchbaren, nutzlosen und wertlosen Gegenstand, vergleichbar mit Tant oder Nippes. Abgeleitet ist er eventuell vom niedersächsischen Wort Schnürpfeife, für die Hülse, welche am Ende… …   Deutsch Wikipedia

  • Schnurre, die — Die Schnurre, plur. die n. 1. Von dem Zeitworte schnurren, ein Werkzeug, womit man schnurret, ein schnurrendes Ding. 1) Eigentlich. So wird die Nase und das Maul im Niedersächsischen noch häufig die Schnurre genannt, weil damit in manchen Fällen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Pfeife (3), die — 3. Die Pfeife, plur. die n, Diminut. das Pfeifchen, Oberd. Pfeiflein, eine hohle Röhre, welche vermittelst der eingeblasenen Luft einen hellen pfeifenden Ton von sich gibt. Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Pfeifen, Hiob 21 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schnurrpfeiferei — Schnurr|pfei|fe|rei 〈f. 18; meist Pl.; umg.; veraltet〉 läppische Kleinigkeit, närrischer Einfall [zu Schnurrpfeife „schnurrende Pfeife“, wie sie Kinder u. Bettler benutzten] * * * Schnurr|pfei|fe|rei, die [zu veraltet Schnurrpfeife = schnurrende… …   Universal-Lexikon

  • Schnurre — Schnụr|re 〈f. 19〉 scherzhafte Erzählung, Posse, Schwank [zu nddt. snurre, urspr. „Lärmgerät, Knarre“, im 16. Jh. a. „Brummkreisel“; solche Geräte trugen bes. die umherziehenden Possenreißer bei sich; im 18. Jh. wurde Schnurre allg. auf deren… …   Universal-Lexikon

  • schnurren — schnur|ren [ ʃnʊrən] <itr.; hat: 1. ein anhaltendes, verhältnismäßig leises, tiefes, gleichförmiges, summendes, aus vielen kurzen, nicht mehr einzeln wahrnehmbaren Lauten bestehendes Geräusch von sich geben: der Ventilator, das Spinnrad, der… …   Universal-Lexikon

  • Schnurre — Einen über die Schnurre (Schnauze) hauen: ihn schlagen und damit zum Schweigen bringen, ihn für sein loses Mundwerk bestrafen. Mundartlich, besonders im Oberdeutschen, ist die Schnurre (Schnorre) die Bezeichnung für Maul oder Schnauze und ein… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • schnurren — Einen über die Schnurre (Schnauze) hauen: ihn schlagen und damit zum Schweigen bringen, ihn für sein loses Mundwerk bestrafen. Mundartlich, besonders im Oberdeutschen, ist die Schnurre (Schnorre) die Bezeichnung für Maul oder Schnauze und ein… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schnurre — Unter dem Begriff Schnurre versteht man: eine kurze unterhaltsame spaßige Erzählung über eine wunderliche Begebenheit (von: Schnurrpfeife), siehe auch: Anekdote ein Krachinstrument, siehe Ratsche auch Studentenlieder, die eine derartige… …   Deutsch Wikipedia

  • Schnurrpfeifereien — Das sind (doch nur) Schnurrpfeifereien: das sind launige Späße, das sind lustige Einfälle und Erfindungen, auch abwertend gemeint: das sind geschmacklose, unnütze Gegenstände und Verzierungen, das ist lumpiger Flitterkram, eine minderwertige… …   Das Wörterbuch der Idiome

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