Schwein (2), das

Schwein (2), das

2. Das Schwein, des -es, plur. die -e, Diminutivum das Schweinchen, Oberd. Schweinlein, ein ungehörntes, zweyhufiges, vierfüßiges Thier, mit Borsten statt der Haare, und einem haarigen, geringelten Schwanze. Es hat einen starken widerwärtigen Geruch, wälzet sich gern im Kothe, frißt alles Unreine, und ist in Indien einheimisch, aus welchem Himmelsstriche es zu uns nach Europa gekommen. 1. Eigentlich, wo es von diesem Thiere überhaupt, ohne nähere Bezeichnung des Geschelchtes gebraucht wird; in der niedrigen Sprechart eine Sau. Zahme Schweine, im Gegensatze der wilden. In dem Jagdwesen verstehet man unter Schwein schlechthin allemahl ein wildes, im Hauswesen aber allemahl ein zahmes. Schweine mästen, schlachten u.s.f. Soll das Geschlecht näher bestimmt werden, so nennt man ein männliches Schwein einen Saubär oder Schweinbär, ein weibliches aber ein Mutterschwein, ein Sauschwein, eine Schweinsau oder Schweinmutter. Indessen hat man für beyde Geschlechter auch noch eine Menge eigener Nahmen, S. Eber und Sau. 2. Figürlich. 1) Ein Klecks, ein Fleck u.s.f. und in weiterer Bedeutung ein jeder grober Fehler, wird in den niedrigen Sprecharten so wohl ein Schwein als eine Sau genannt. 2) Eine im hohen Grade unreinliche Person, wofür gleichfalls Sau üblich ist.

Anm. Schon bey dem Ulphilas Sweina, im Tatian Swin, im Niedersächs. Swien, im Engl. und Angels. Swine, im Schwed. Svin, im Pohln. Swinia, im Wend. Sswino. Es scheinet, daß die eigenthümliche Unreinlichkeit dieses Thieres zu dessen Benennung Anlaß gegeben, da sie denn zu dem alten wahn, trübe, Angels. Fenn, Koth, u.s.f. gehören würde. In den folgenden Zusammensetzungen ist bald Schwein-, bald Schweine-, bald Schweins- üblich; nur mit dem Unterschiede, daß das dritte in manchen Fällen edler ist als das zweyte, z.B. für Schweinebraten, Schweinestall u.s.f. sagt man lieber Schweinsbraten, Schweinsstall, oder doch Schweinbraten, Schweinstall. Siehe auch Hund in der Anm.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schwein (1), das — 1. Das Schwein, des es, plur. die e, im Schiffbaue, das inwendig auf dem Schiffsboden längst dem Kiele liegende starke Holz, worein der Mast gezapfet ist; das Kielschwein, in einigen Gegenden die Schwinne, die Kielschwinne, Nieders. Swien, Engl.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schwein — (s. ⇨ Ferkel und ⇨ Sau). 1. A muar Swin, a thanner Speelang. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 52. Je mehr Schweine, desto dünnerer Spülicht. 2. A Schwein un a Kaufmann müssen ausgenommen sein, ehe mer sieht, was dran is. 3. Alle Schweine sind im… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schwein [1] — Schwein (Sus L., hierzu Tafeln »Schweine I u. II«), Gattung der paarzehigen Huftiere aus der Familie der Schweine (Suidae), plump gebaute Tiere mit langgestrecktem, in einen kurzen, stumpfen Rüssel endigendem Kopf, mäßig großen Ohren und kleinen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schwein — das; (e)s, e; 1 ein Tier mit kurzen Beinen und dicker Haut, das man wegen seines Fleisches züchtet <das Schwein grunzt, quiekt; jemand mästet, schlachtet Schweine> || K : Schweinsleder || K: Hausschwein, Mastschwein; Mutterschwein;… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Das Geheimnis von Green Lake — Filmdaten Deutscher Titel Das Geheimnis von Green Lake Originaltitel Holes …   Deutsch Wikipedia

  • Schwein — haben: (unverdientes) Glück haben.{{ppd}}    Die Wendung hat verschiedene Deutungen erfahren. Man bringt sie z.B. mit dem Kartenspiel in Zusammenhang, in dem früher das As auch ›Sau‹ genannt wurde und die Schellendaus Karte auch die Abbildung… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schwein — Schwein: Der gemeingerm. Tiername mhd., ahd. swīn, got. swein, engl. swine, schwed. svin ist eigentlich ein substantiviertes Adjektiv mit der Bedeutung »zum Schwein, zur Sau gehörig«, vgl. z. B. lat. suinus »vom Schwein« und russ. svinoj »vom… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schwein [1] — Schwein (Sus L.), Gattung aus der Familie der Dickhäuter (Vielhufer); an allen Füßen zwei große, stark behufte Mittelfinger, mit welchen das S. ganz, u. zwei kürzere Seitensinger, mit welchen es kaum auftritt; die unteren Schneidezähne sind… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwein haben — ist eine deutsche Redensart und bedeutet ohne eigenes Zutun Glück haben. Etymologie Die Herkunft ist nicht mit Sicherheit geklärt worden. Vermutlich geht die Redensart auf eine Sitte aus dem späten Mittelalter zurück: Bei Sportwettkämpfen, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwein — das Schwein, e (Grundstufe) Haustier mit kurzen Beinen und einem geringelten Schwanz, das quieken kann Beispiel: Sie züchten Schweine. das Schwein, e (Aufbaustufe) Schimpfwort für einen moralisch minderwertigen Menschen Synonyme: Schuft,… …   Extremes Deutsch

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