Schwibbogen, der

Schwibbogen, der

Der Schwībbogen, oder vielmehr Schwiebbogen, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Die gewölbte steinerne Decke eines Raumes, ein Gewölbe, welches doch im Hochdeutschen üblicher ist, wo man unter Schwibbogen am häufigsten die nach einem Bogen geschlossene Öffnung einer Mauer verstehet; ein Bogen. 2) Der mit einem solchen Bogen bedeckte Raum, so wie Gewölbe, ein gewölbtes Zimmer oder Behältniß; eine besonders im Niederdeutschen übliche Bedeutung. Doch pflegt man auch im Hochdeutschen die gewölbten Grabstätten, wo man Verstorbene beysetzt, Schwibbögen zu nennen.

Anm. Schon bey dem Raban Maurus Suipogun, in Petzens Glossen Suuipogun. Es scheinet von schweben abzustammen, und eigentlich einen schwebenden, d.i. über uns befindlichen, Bogen zu bezeichnen, wie Schwebästrich; oder von schweifen, bogenweise ausschneiden, welches letztere die Gestalt dieses Wortes in andern Sprachen und Mundarten wahrscheinlicher macht. Bey dem Dasypodius heißt ein Schwibbogen Schwielbogen, von Welle, wälzen, Gewölbe; bey dem Serrarius Schmiegebogen, von schmiegen; im Nieders. bey dem Chyträus Schwichbogen, im Schwed. Schvegbåge, von dem Isländ. sueigra, krümmen; in andern Nieders. Gegenden Schwiedbagen, ohne Zweifel aus Einer Quelle mit Wiede. Um die Dehnung der ersten Sylbe nicht zu verfehlen, ist das ie dem bloßen i vorzuziehen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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