Stänkern

Stänkern

Stänkern, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. Als das Iterativum oder Intensivum des Activi stinken, so fern es ehedem auch riechen, den Geruch zu empfinden suchen, bedeutete, ist stänkern eigentlich, den Geruch mit mehrmaliger und heftiger Einziehung in die Nase zu empfinden, und dadurch zu entdecken suchen, wofür im gemeinen Leben auch schnobbern üblich ist. Man gebraucht es nur figürlich für, aus Vorwitz durchsuchen. Im Hause herum stänkern. Ein Buch durchstänkern, durchsuchen. Etwas aufstänkern, aufsuchen. In Meißen lautet es in dieser Bedeutung, und vielleicht richtiger stankern. 2. Als das Factitivum von stinken, einen Gestank verursachen. So auch in den Zusammensetzungen einstänkern, durchstänkern. 3. Einen Zank, Streit, Händel anfangen, ingleichen andere zu unnöthigen Händeln reitzen; alles nur in den gemeinen Sprecharten. So auch das Stänkern.

Anm. Im Nieders. gleichfalls stänkern. Die erste Bedeutung läßt sich füglich von Stank, stinken, ableiten; es kann aber in derselben auch vermittelst des n euphonici, welches die Gaumenlaute so gerne begleitet, von dem Nieders. staken, aufsuchen, stöchern, stören, abstammen, wovon man daselbst auch stakern, stochern oder stöchern hat. Wenigstens stammet die dritte Bedeutung am wahrscheinlichsten von diesem Worte ab; denn im Niedersächs. ist Quadstaker und Stakebrand, ein Mensch, der durch Verhetzung Zank, Streit und Händel stiftet, und upstakern, aufhetzen, verhetzen. Im Schwed. ist stinka, cum impetu ferri.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • stänkern — V. (Oberstufe) ugs.: Unfrieden stiften Beispiele: Er stänkerte gegen seinen Chef und arbeitete heimlich mit der Konkurrenz zusammen. Ich will nicht stänkern, sondern nur die Antwort auf meine Frage erhalten …   Extremes Deutsch

  • stänkern — Vsw std. stil. (17. Jh.) Stammwort. Eigentlich Gestank machen , vgl. heutiges Stunk. Täterbezeichnung: Stänker(er). stinken. ✎ Röhrich 3 (1992), 1527f. deutsch s. stinken …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • stänkern — ↑ stinken …   Das Herkunftswörterbuch

  • stänkern — Stunk machen (umgangssprachlich); Unruhe stiften; Streit suchen; Unruhe (in etwas) bringen; Unfrieden stiften; Gestank machen; Gestank erzeugen * * * stän|kern [ ʃtɛŋkɐn] <itr.; hat (ugs.) …   Universal-Lexikon

  • stänkern — aufhetzen, aufwiegeln, Stimmung machen; (österr.): hussen; (ugs.): am Zeug flicken, herumnörgeln, herziehen über, kein gutes Haar lassen; (salopp): pesten; (derb): sich das Maul zerreißen; (abwertend): agitieren, hetzen, lästern; (ugs. abwertend) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • stänkern — stạ̈n·kern; stänkerte, hat gestänkert; [Vi] (gegen jemanden) stänkern gespr pej; versuchen, mit jemandem einen Streit anzufangen (meist indem man ihn ständig kritisiert) || hierzu Stạ̈n·ke·rer der; s …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Stänkern — Gestank erregen, daraus: Unfrieden stiften, grundlos kleinlichen Streit anfachen, zanken, sticheln; hat sich aus dem mittelhochdeutschen Zeitwort ›stenken‹ herausentwickelt, das als Faktitivum neben ›stinken‹ steht. Die ursprüngliche Bedeutung… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • stänkern — stänkernintr Unfriedenstiften;zanken.Faktitivumzu»stinken=Gestankverbreiten«.ÜblerGeruch»sticht«inderNase.1600ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • stänkern — stạ̈n|kern (umgangssprachlich für Gestank verbreiten; für Ärger, Unruhe sorgen); ich stänkere …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Stänkern — * In allem herumstänkern. – Eiselein, 577. Lat.: Coeni agitator. (Eiselein, 577.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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