Tasche (3), die

Tasche (3), die

3. Die Tásche, plur. die -n, Diminut. das Täschchen, Oberd. Täschlein, im gemeinen Leben Täschel, ein Wort, in welchem der Begriff der Öffnung, des Verhältnisses der herrschende ist welches aber nur noch in einigen besondern Fällen gebraucht wird. 1. Ein gemeiniglich viereckiger oder halbrunder Beutel, Geld und andere Bedürfnisse darin bey sich zu tragen, heißt eine Tasche, sie sey nun in einem Kleidungsstücke fest gemacht oder nicht. Die Rocktasche, Westentasche, Hosentasche. Etwas in die Tasche stecken. Aus der Tasche speisen. Die Gaukeltasche, Reittasche, Satteltasche, Jagdtasche, Patrontasche, Bügeltasche, u.s.f. wovon einige Arten beweglich sind, und an- oder übergehänget werden. Das Wort Tasche ist die allgemeinste und üblichste Benennung dieser Art Beutel oder Behältniß. Im Oberdeutschen aber heißt sie auch der Sack, Schubsack, das Säckel, im gemeinen Leben der Hochdeutschen die Ficke, (von Fach, oder ficken, stecken,) in Franken der Wätschger, Näser, im Niederdeutschen Schrap, (Engl. Shrip,) Grep, Köke, Küpsack, Futsche, bey dem Ottfried Malaha, bey dem Horneck, Malch, Molch, im Tatian Kiulla, vom Nieders. Kuhle, Grube, im Schwed. Posse, Französ. Poche u.s.f. 2. Das Maul, besonders ein großes weites Maul, eine nur in den niedrigen Sprecharten im verächtlichen Verstande übliche Bedeutung. Halt die Tasche! Jemanden eines auf die Tasche geben. Die Plaudertasche, ein plauderhaftes Maul, und eine solche Person.

Anm. In der ersten Bedeutung schon bey dem Ottfried Dasgu, im mittlern Lat. und Ital. Tasea, im Nieders. Taske, im Holländ. Tas, Tasch, im Schwed. Taska, im Poln. Tasz, im Böhm. Tasska. Es gehöret zu dem alten Franz. Desquet, ein Korb, zu dem neuern Franz. Tasse, und andern mehr, in welchen der Begriff der Vertiefung, des Behältnisses gleichfalls der herrschende ist. S. Tasse.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Die Hand auf die \(auch: auf der\) Tasche halten —   Die umgangssprachliche Wendung wird in der Bedeutung von »geizig sein« verwendet: Von ihm wirst du kein Geld kriegen, seine Frau hält die Hand auf der Tasche …   Universal-Lexikon

  • Die Faust \(auch: Fäuste\) in der Tasche ballen —   Die Wendung steht bildlich für »heimlich drohen, ohnmächtig seinen Zorn gegen jemanden verbergen«: Es hat keinen Sinn, immer nur die Faust in der Tasche zu ballen. Wir müssen jetzt endlich in der Öffentlichkeit für unsere Forderungen eintreten …   Universal-Lexikon

  • Tasche — Einen in der Tasche haben: ihn in seiner Gewalt haben, mit ihm anfangen können, was man will; vgl. französisch ›avoir quelqu un dans la poche‹; ähnlich: Einen in die Tasche stecken: seiner Herr werden, mit ihm fertig werden, ihm überlegen sein… …   Das Wörterbuch der Idiome

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  • Die Arbeiten des Herkules — (Originaltitel The Labours of Hercules) ist eine Kurzgeschichtensammlung von Agatha Christie. Sie erschien zuerst 1947 in den USA bei Dodd, Mead and Company [1] [2] und im Vereinigten Königreich im September desselben Jahres im Collins Crime Club …   Deutsch Wikipedia

  • Tasche — die Tasche, n (Grundstufe) ein Beutel aus Leder oder einem anderen Material, den man in der Hand trägt Beispiele: Sie steckte das Handy in die Tasche. Sie zog den Schlüssel aus der Tasche. die Tasche, n (Aufbaustufe) eine Art Beutel, der in ein… …   Extremes Deutsch

  • Tasche — Tasche: Die Herkunft des ursprünglich auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkten Substantivs (mhd. tasche »Tasche«, ahd. tasca »Ranzen, Säckchen, kleines Behältnis«, niederl. tas »Tasche, Mappe, Geldbeutel«) ist dunkel. – Zus.:… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Die Toten Hosen discography — Die Toten Hosen discography Releases ↙Studio albums 13 ↙Live albums 4 …   Wikipedia

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