Taufen

Taufen

Taufen, verb. regul. act. 1. * Eigentlich, in das Wasser tauchen, wo es mit tauchen gleich bedeutend und von demselben nur im Endlaute verschieden ist. Eine hölzerne Feuerkugel in Pech und Harz getauft, Fronsb. Kessel, das Feuerwerk darein zu taufen, eben ders. Naeman taufte sich im Jordan sieben Mahl, 2 Kön. 5. 14; wo es für baden stehet.


Der Strymon,

In den der Kranche Heer die krummen Federn täuft,

Opitz.


Im Hochdeutschen ist es in dieser Bedeutung veraltet, wo man es, 2. nur im engern Verstande gebraucht, auf eine gottesdienstliche Art in das Wasser tauchen. (a) Im engsten Verstande, auf eine sacramentliche Art mit Wasser reinigen und dadurch in die Gemeinschaft Gottes und der Kirche aufnehmen. Ein Kind, einen Erwachsenen taufen. Taufen lassen, sein Kind zur Taufe befördern. Im gemeinen Leben auch mit der vierten Endung des Nahmens, welchen man in der Taufe erhält. Er ist Hans getauft. Daher es zuweilen einen Nahmen geben bedeutet. Man tauf ihn, wie man will, ich heiß ihn Benjamin, Rost. In der Deutschen Bibel bedeutet es figürlich zuweilen im reichen Maße mittheilen. Mit dem heil. Geiste getauft werden, Apost. 1, 5. (b) In weiterm Verstande, auf eine feyerliche Art mit Wasser reinigen, und dadurch einweihen, besonders, wenn dabey zugleich ein Nahme ertheilt wird. In der Römischen Kirche tauft man noch die Glocken. Ehedem taufte man daselbst auch Schiffe, Kanonen u.s.f. Der Wirth tauft den Wein, wenn er Wasser darunter mischet; ein im gemeinen Leben üblicher Scherz. So auch das Taufen.

Anm. In der engern Bedeutung bey dem Ulphilas daupgan, bey dem Ottfried doutan, im Nieders. döpen, im Schwed. döpa, im Angels. depan, dyppan, im Engl. to dive, im Wend. dupu, im Poln. topic. Es ist ein altes Wort, welches von tauchen nur im Endlaute verschieden ist, indem die älteste Art der Taufe ein wahres Eintauchen oder Baden war; daher auch Ottfried noch badan für taufen gebraucht. Im Ital. tuffare, im Griech. ητειν, und im Hebr. מבע, gleichfalls eintauchen, woraus das hohe Alter dieses Wortes erhellet. Das Nieders. stippen, tunken, ist ein doppeltes Intensivum davon.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • taufen — taufen …   Deutsch Wörterbuch

  • taufen — Vsw std. (9. Jh.), mhd. toufen, töufen (im christlichen Sinn), ahd. toufen, as. dōpian, afr. dēpa, deppa Stammwort. Dazu Taufe, mhd. touf(e), ahd. toufī. Die Ausgangsbedeutung eintauchen bieten gt. daupjan (meist taufen ) und anord. deypa und die …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • taufen — taufen: Das gemeingerm. Verb mhd. toufen, ahd. toufan, got. daupjan, aengl. dīepan, schwed. döpa ist von dem unter ↑ tief behandelten Adjektiv abgeleitet. Es bedeutet also eigentlich »tief machen«, d. h. »ein , untertauchen«. Die Verwendung des… …   Das Herkunftswörterbuch

  • taufen — V. (Mittelstufe) jmdm. die Taufe spenden Beispiele: Das Kind wird in zwei Wochen getauft. Er ist katholisch getauft …   Extremes Deutsch

  • taufen — tau|fen [ tau̮fn̩] <tr.; hat: 1. (an jmdm.) die Taufe vollziehen: der Pfarrer hat das Kind getauft. 2. (jmdm., einer Sache) [in einem feierlichen Akt] einen Namen geben: ein Schiff, ein Flugzeug taufen; wir wollen das Kind Susanne taufen. * *… …   Universal-Lexikon

  • Taufen — 1. Christlich getauft sein macht keinen Christen, sondern christlich thun. – Opel, 394. Die Russen: Taufen macht das Kind nicht selig. (Altmann VI, 425.) 2. Düer getôft is nig verkôft. – Hochdeutsch bei Simrock, 10253; Körte, 5934. 3. Erst taufen …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • taufen — tau·fen; taufte, hat getauft; [Vt] 1 jemanden (auf den Namen ...) taufen jemandem die Taufe (und dabei einen Namen) geben: Der Pfarrer taufte das Baby auf den Namen Michael; Er ließ sich taufen 2 etwas (auf den Namen ...) taufen etwas (im Rahmen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • taufen — 1. (christl. Rel.): das Taufsakrament spenden, in die christliche Gemeinschaft aufnehmen. 2. benennen, einen Namen geben, mit einem Namen versehen, nennen; (ugs. scherzh.): benamsen; (veraltend): heißen. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • taufen — Etwas aus der Taufe heben: etwas begründen, ins Leben rufen. In Berlin ist ein Berliner ›mit Spreewasser‹, in München ein Münchner ›mit Isarnvasser‹ getauft. ⇨ Geburt.{{ppd}}    Verdünnt man Wein mit Wasser, so nennt man dies auch: Einen Wein… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • taufen — taufenv 1.tr=demWein(derMilcho.ä.)Wasserbeimischen.DurchdasWasserwirddasGetränk»christlich«.1500ff. 2.tr=KognakindieBowlegeben.1950ff. 3.tr=jnwegenunkameradschaftlichenVerhaltensmitmehrmaligemEintaucheninsWasserbestrafen.Hergenommenvomseemännische… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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