Todtschlag, der

Todtschlag, der

Der Todtschlag, des -es, plur. der doch selten vorkommt, die -schläge, die unbefugte gewaltthätige Beraubung des Lebens eines Menschen, sie geschehe nun vorsetzlich oder unvorsetzlich, oder mit welchem Werkzeuge sie wolle, ob es gleich im eigentlichsten Verstande die Beraubung des Lebens durch einen Schlag bezeichnet. Einen Todtschlag begehen; nicht thun, wie es einige Mahl in der Deutschen Bibel heißt. Ein vorsetzlicher Todtschlag, der unter dem Nahmen des Mordes am bekanntesten ist, zum Unterschiede von einem zufälligen und unvorsetzlichen. In engerer Bedeutung ist Todtschlag die unvorsetzliche Entleibung eines andern, man mag nun gar nicht Willens gewesen seyn, ihm Schaden zuzufügen, oder man mag die Absicht gehabt haben, ihm zu schaden, ohne doch ihn des Lebens zu berauben, wie z.B. in einem Zweykampfe; zum Unterschiede von einem Morde, welcher einen boshaften Vorsatz voraus setzt. S. Mord. Schon bey dem Strycker Totslac, bey dem Ottfried und in den folgenden Zeiten auch Manslahta, im Lat. Homicidium. Die R.A. todt schlagen wird von vielen sehr unrichtig als Ein Wort geschrieben, wie auch in vielen Ausgaben der Deutschen Bibel geschiehet. S. Todt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Todtschlag — Todtschlag, 1) im Allgemeinen so v.w. Tödtung, s.d.; 2) im engeren Sinne diejenige Art der Tödtung, bei welcher der Verbrecher einen anderen Menschen zwar vorsätzlich, aber im Affect od. aufwallender Leidenschaft getödtet hat. Der T.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Todtschlag — Todtschlag, rechtswidrige Tödtung in der Hitze des Affectes; meist mit Gefängnißstrafe bedroht, oder wo das Gesetz Todesstrafe vorschreibt, tritt in der Regel Begnadigung zum Gefängniß ein …   Herders Conversations-Lexikon

  • Mord, der — Der Mord, des es, plur. inus. ein Wort, welches, wenn es seinem ganzen ehemahligen Umfange nach genommen wird, eine doppelte Bedeutung hat. 1. * Eine leidentliche, der Tod, und in engerm Verstande, ein gewaltsamer Tod; eine im Hochdeutschen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Todtschlag — 1. Ein Todtschlag ist nit so leicht vertheidiget als gethan. – Petri, II, 229. 2. Für Todtschlag steht jeder sein Abenteuer. – Graf, 496, 64. Der Kriegsschaden, den ein Bezirk erlitten, wird vom ganzen Lande ausgeglichen, nur das Leben der… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schade, der — Der Schade, des ns, plur. die Schäden, von dem Zeitworte schaden. 1. Eigentlich, eine jede körperliche Verletzung, die Verletzung so wohl eines leblosen als lebendigen Körpers. Ein Glas hat einen Schaden, wenn es einen Riß oder Sprung hat. Das… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Todtschläger, der — Der Todtschläger, des s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Todtschlägerinn, eine Person, welche einen Todtschlag begehet oder begangen hat; zum Unterschiede von einem Mörder, obgleich auch dieser in der Deutschen Bibel mehrmahls ein Todtschläger… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Todschlag, der — Der Todschlag, S. Todtschlag …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Roth [1] — Roth, 1) die erste der drei reinen od. Hauptfarben, bei welcher die Lichtstrahlen die wenigste Brechung erleiden; in dem durch Zerlegung des ungefärbten Lichtes entstehenden Farbenspectrum hat R. die äußerste Stellung; mit Gelb bildet es Orange,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hofarbeit — 1. Hofarbeit ist Todtschlag der Zeit. Von den Frondiensten. Menschen und Thiere wetteiferten miteinander darin, an einem Tage so wenig als möglich zu thun. *2. Eine Hofarbeit thun. Uneigentlich gezwungen, daher oberflächliche, schlechte Arbeit;… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Steinwurf — 1. Ein Steinwurf trübt das Meer nicht. Nur ein sumpfiger Pfuhl wird von einem Stein getrübt. Beleidigungen erbittern grosse Seelen nicht. 2. Einen Steinwurf weist der Schöffe für einen Todtschlag. – Graf, 350, 384. Die alten Rechtsbücher… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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