Träumen

Träumen

Träumen, verb. reg. act. & neutr. welches im letztern Falle das Hülfsworte haben erfordert. 1. Schlummern, in einem leichten Schlafe liegen, als ein Neutrum; eine im Hochdeutschen unbekannte Bedeutung, in welcher aber im Nieders. sowohl drömen, als das verkleinernde trömken, üblich sind. Mit einem andern Endlaute ist eben daselbst auch drusen üblich. 2. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, im Schlafe reden, und im weitern Verstande, verworrene Vorstellungen im Schlafe haben. Es wird auf eine doppelte Art gebraucht. (a) Als ein persönliches Zeitwort, mit der ersten Endung der Person, solche Vorstellungen im Schlafe haben. Man sagt, es träume jemand, wenn er im Schlafe redet. Ich habe diese Nacht viel geträumet, habe die ganze Nacht geträumet. Verhüllet im Dampf, vergraben in Federn, träumt er den Morgen vorbey, Zach. Am üblichsten ist es in dieser Gestalt, im figürlichen Verstande, verworrene Vorstellungen und Begriffe haben. Ich glaube, du träumst. Er träumt von lauter Glückseligkeit. Wenn sich die größten Geister so entsetzlich daran irrten, so heillos darüber träumten, Herd. (b) Als ein unpersönliches Zeitwort oder doch wenigstens in der dritten Person, mit der dritten Endung der Person. Demo daz traumet, Notk. Im traum ein traume swere, Stryck. Und ihm träumete, und siehe u.s.f. 1 Mos. 28, 12. Höret, was mir geträumet hat, Kap. 37, 6. Was ist das für ein Traum, der dir geträumet hat? V. 10. Gleichwie einem Hungrigen träumet, daß er esse, Es. 29, 8. Es hat mir nichts davon geträumt, auch figürlich, ich habe nichts weniger als das vermuthet. Es träumte mir, er wäre gestorben. Laß dir das nicht träumen, figürlich, stelle dir das nicht vor. Welche Beyspiele nebst der Analogie ähnlicher Zeitwörter hinlänglich genug sind, zu beweisen, daß die vierte Endung, mit welcher dieses Zeitwort von manchen verbunden wird, es träumet mich, unrichtig und fehlerhaft ist. So auch das Träumen.

Anm. Im Oberd. traumen, im Nieders. drömen und drommen, im Schwed. drömma. Viele sehen es als eine Versetzung von dormire an, Casaubonus leitete es von δράμά, eine Fabel, ab, und Ihre von dem Celt. Drem, ein Gesicht, Erscheinung. Das letzte scheint allerdings damit verwandt zu seyn, kann aber nicht als das Stammwort angesehen werden. Es scheinet, daß träumen eine Nachahmung des unvernehmlichen leisen Redens im Schlummer ist, da es denn nach Abzug des Vorlautes zu reimen, rühmen, u.s.f. gehören, wenigstens, so wie sie, einen gewissen ähnlichen Laut nachahmen würde.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • träumen — V. (Grundstufe) sich etw. sehr wünschen Beispiele: Er träumt von einer Weltreise. Von so einem Auto können wir nur träumen. Kollokation: von einem besseren Leben träumen träumen V. (Aufbaustufe) eine bestimmte Vorstellung im Schlaf haben Synonym …   Extremes Deutsch

  • träumen — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Ich träume nachts selten. • Das ist die Chance, von der ich seit Jahren träume …   Deutsch Wörterbuch

  • träumen — träumen, träumt, träumte, hat geträumt 1. Ich habe schlecht geträumt. 2. Ich träume von einem großen Haus mit Garten …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • Träumen — Ein Traum ist ein im Schlaf erlebtes Geschehen. Statt der körperlichen Sinneswahrnehmung findet die Wahrnehmung im Traum psychisch statt. Kognitive Fähigkeiten wie begriffliches Denken und kausal logisches Erinnern treten dabei meist in den… …   Deutsch Wikipedia

  • träumen — tagträumen; phantasieren * * * träu|men [ trɔy̮mən] <itr.; hat: 1. einen Traum haben: ich habe heute Nacht [schlecht] geträumt, von meinem Vater geträumt. 2. a) seine Gedanken schweifen lassen: du träumst zu viel bei der Arbeit. Syn.: ↑ dösen …   Universal-Lexikon

  • Träumen — 1. Es traumbt dem Schuldigen bald vom Teufel. – Lehmann, II, 159, 192. 2. Mancher träumt in der Nacht, was er am Tage gedacht (gemacht). Mhd.: Ouch hânt die wîsen uns geseit, des ein man wachende ger, daz in des lîhte ein troum gewer. (Cato.)… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • träumen — Nur von etwas träumen können: einen Wunsch haben, der sich nicht oder nur sehr schwer verwirklichen läßt, dessen Erfüllung in weite Ferne gerückt scheint.{{ppd}}    Sich etwas nicht träumen lassen: ein unerwartetes Glück erfahren, aber auch: eine …   Das Wörterbuch der Idiome

  • träumen — träu·men; träumte, hat geträumt; [Vi] 1 (von jemandem / etwas) träumen einen ↑Traum (1) haben (in dem jemand / etwas vorkommt): Er hat von seiner Prüfung geträumt 2 von etwas träumen den großen Wunsch haben, etwas zu haben, zu erleben o.Ä.: Er… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • träumen — 1. einen Traum haben. 2. a) abwesend sein, [ganz] in Gedanken sein, mit seinen Gedanken woanders sein, nicht aufpassen, nicht bei der Sache sein, schlafen, seine Gedanken woanders haben, unaufmerksam sein; (ugs.): pennen. b) sich der Hoffnung… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • träumen — Traum »im Schlaf auftretende Vorstellungen; sehnlicher Wunsch; traumhaft Schönes«: Das altgerm. Substantiv mhd., ahd. troum, niederl. droom, engl. dream, schwed. dröm gehört zu der unter ↑ trügen behandelten Wortgruppe. – Abl.: träumen »einen… …   Das Herkunftswörterbuch

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