Tresse, die

Tresse, die

Die Trêsse, plur. die -n, Diminut. das Treßchen, ein aus Gold- und Silberfäden, zuweilen auch aus Seide gewebter Streifen in Gestalt eines Bandes, womit man die Ränder oder Nähte verschiedener Kleidungsstücke einzufassen oder zu besetzen pflegt. Die Bandtresse, Lahntresse, durchbrochene Tresse, goldene, silberne Tresse u.s.f. Ein Kleid mit Tressen besetzt, ein Tressenkleid. Ein mit Tressen besetzter Hut, ein Tressenhut. Mit Tressen besetzt, wofür auch das aus dem Französischen entlehnte bordiert üblich ist.

Anm. Es ist ohne Zweifel aus dem Franz. Tresse entlehnet, indem die Sache selbst eine Französische, wenigstens eine ausländische Erfindung ist. Das Franz. Tresse bedeutete ehedem ein jedes geflochtenes Band, und scheinet ächt Deutschen Ursprunges zu seyn, und von dem Nieders. Trasse, Trosje, ein dünner Strick auf den Schiffen, eine Leine, abzustammen, welches wieder von einem veralteten trassen, ziehen, (ehedem tragen, Nieders. trecken, Latein. trahere, Ital. trassare,) abstammet, von welchem Worte Trietze in manchen Niederdeutschen Gegenden eine Winde bedeutet. S. auch Trense. Das Franz. Dresse, wovon auch unsere Perruckenmacher ihr Dresse haben, S. dieses Wort, scheinet mehr von dresser abzustammen, welches mit unserm richten verwandt ist. Einige Obersachsen schreiben und sprechen dieses Wort irrig Dresse.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Tresse — Tresse, 1) bortenartige Gewebe, deren Schuß aus mit echtem od. unechtem Gold od. Silberdraht übersponnenen Seidenfäden. Die kostbarsten lassen nirgends die seidenen Kettenfäden durchblicken u. haben zwei rechte Seiten; dazu gehören vorzüglich… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tresse — »Litze, Borte«: Das Wort wurde im 18. Jh. aus frz. tresse »Haarflechte, gewebtes Band« entlehnt. Die weitere Herkunft des frz. Wortes ist ungewiss …   Das Herkunftswörterbuch

  • Tresse — Trẹs|se 〈f. 19〉 Besatz, Borte an Kleidungsstücken, bes. Livreen u. (als Rangabzeichen) Uniformen, meist aus Gold od. Silberfäden ● die Tressen bekommen 〈umg.〉 zum Offizier befördert werden; jmdm. die Tressen herunterreißen 〈fig.〉 jmdn.… …   Universal-Lexikon

  • Tresse — Joe R. Campa, damaliger MCPON mit Ärmeltressen am Unterarm Eine Tresse (franz.) ist eine aus Gold u. Silberfäden oder auch mit Seide, Lahn und Kantille gewebter Bandstreifen oder eine Borte zum Besatz von Kleidungsstücken, Tapetenbeschlägen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Tresse — 1. Goldene Tressen und – nichts zu essen. Poln.: Huczno buczno, w pięty zimno. – Na głowie koło, na dupie goło. (Masson, 395.) 2. Wenn die Tressen zu breit sind, sieht man das Tuch nicht. 3. Wo Tressen stehen, kann man die Löcher nicht sehen …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Tresse — Trẹs·se die; , n; ein schmales Stoffband zur Verzierung an Kleidungsstücken, besonders bei Uniformen …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Tresse — Trẹs|se, die; , n <französisch> (Borte) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Trietze, die — Die Trietze, plur. die n, nur in einigen Gegenden, besonders Nieder Deutschlandes, eine Rolle, Scheibe oder Rad, eine Last über dieselbe in die Höhe zu ziehen; ingleichen eine Winde, Lasten daran aufzuziehen. Daher trietzen, vermittelst einer… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Dresse (1), die — 1. Die Drêsse, plur. die n, S. Tresse …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Litze — Litze, schmale Schnur, Borte, Tresse, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. zum Besatz von männlichen Oberröcken, besonders an den Aufschlägen der Ärmel und auf der Brust, und von Beinkleidern an der französischen Tracht aufkam und während des …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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