Troß, der

Troß, der

Der Tróß, des -sses, plur. inusit. ein Wort, welches eigentlich eine Menge, einen Haufen mehrerer Dinge bedeutet, es seyn nun Sachen oder Personen. Daher war Drosse ehedem ein Haufen, im Schwed. noch jetzt Drosse. In einigen Gegenden ist Trieste ein Haufe Getreides, der an andern Orten, ein Feimen heißt. Das Holländ. Tross bedeutet ein Bündel, Pact. Im Hochdeutschen gebraucht man das Wort nur noch von dem schweren Gepäcke der Armee, und den dazu gehörigen Personen, z.B. Packknechte, Reitknechte, Marketender u.s.f. Sich bey dem Trosse aufhalten. Dem Trosse folgen. Indessen fängt es auch in dieser Bedeutung im Deutschen an zu veralten, indem Bagage und Gepäck dafür üblicher sind. In einigen Gegenden ist der Troßwagen noch ein Bagagewagen, und das Troßpferd, ein Packpferd. Da sich bey dem Trosse der Armee nur die geringsten und feigsten Personen eines Kriegesheeres aufhalten, so wird Troß zuweilen im verächtlichen Verstande von einem Gefolge unnützer liederlicher Leute gebraucht. Daß es in diesem ganzen Verstande ein Collectivum ist, siehet man von selbst. Indessen gebraucht Opitz es auch individuel von einem verächtlichen feigen Menschen.


Jetzt setzt ein kahler Troß, der in dem Vortheil liegt,

Den besten Helden ab.


In welchem Verstande es aber im Hochdeutschen unbekannt ist.

Anm. Auch im Schwed. ist Tross, das Gepäck, im Wallis. Trwsa, im Bretagnischen Tres. Im Ißländ. ist Truts, ein Bündel, und im Franz. Trouffe, das erhabene Hintertheil des Pferdes, das Kreuz. In einigen Deutschen Provinzen hat man auch das Zeitwort trossen, packen, auftrossen, aufsacken, Franz. trousser, Engl. to truss. Der Begriff der Größe, der Menge ist der Stammbegriff. S. 1 Drossel, Riese, Reisen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Troß — Sm erw. obs. (13. Jh.), mhd. trosse, mndd. trosse Gepäck , woraus Heergepäck und dann der dem Heer nachfolgende Zug Entlehnung. Das Wort ist entlehnt aus frz. trousse f. Bündel (zu frz. trousser zusammendrehen , letztlich zu l. torquēre drehen ) …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Vortheil, der — Der Vórtheil, des es, plur. die e. 1. * Eigentlich, ein Theil, welchen jemand vor andern voraus hat oder bekommt; in welcher Bedeutung es ehedem ohne Zweifel von einem Erbtheile gebraucht wurde, welches jemanden zum voraus vermacht wurde. Im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Wagenmeister, der — Der Wagenmeister, des s, plur. ut nom sing. derjenige, welcher die Aufsicht über mehrere beladene Wagen und die dazu gehörigen Personen hat. Dergleichen Wagenmeister es sowohl auf großen Postämtern, als bey dem Troß der Armeen, bey der Jagd… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Trost, der — Der Trōst, des es, plur. car. ein Wort, welches ursprünglich Stärke des Leibes und Gesundheit bedeutet, wie das alte Schwed. throast, gesund werden, daher noch in den gemeinen Mundarten betrost, so viel wie gescheut, bey gesundem Verstande ist.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Karl Ludwig Philipp Troß — (* 11. April 1795 in Senßweiler bei Trarbach; † 23. Mai 1864) war ein deutscher Philologe und Historiker. Er war Konrektor am Gymnasium in Hamm. Er übersetzte unter anderem die Chronik des Levold von Northof für die Grafen von der Mark und… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Ludwig Philipp Troß — Karl Ludwig Philipp Troß (* 11. April 1795 in Senßweiler bei Trarbach; † 23. Mai 1864) war ein deutscher Philologe und Historiker. Er war Konrektor am Gymnasium in Hamm.[1] Er übersetzte unter anderem die Chronik des Levold von Northof für die… …   Deutsch Wikipedia

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