Unart, die

Unart, die

Die Unart, plur. die -en, von Art, gehörige, gute Art oder Beschaffenheit, doch nur in einigen engern Bedeutungen. 1) Mangel der guten sittlichen Art oder Beschaffenheit einer Person; ohne Plural. Die Unart eines Kindes. 2) Von Art, zufällige, angenommene Beschaffenheit oder Fertigkeit, ist die Unart, als ein Concretum, folglich mit dem Plural, eine unanständige, dem angenommenen Wohlstande zuwider laufende Fertigkeit. Ein Kind hat viele Unarten an sich, wenn es viele solche Fertigkeiten angenommen hat. Da man denn auch wohl lasterhafte Fertigkeiten im gelinden und glimpflichen Verstande Unarten zu nennen pflegt. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dafür Unförm üblich. S. Form.

Anm. Der Unart, ein unartiges Kind, eine unartige Person, ist nur in den gemeinen Sprecharten, besonders Nieder-Deutschlandes, gangbar.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Unart — 1. Eigenart, Eigenheit, Eigentümlichkeit, Marotte, schlechte Angewohnheit, Schrulle; (geh.): Gepflogenheit; (ugs.): Tick; (abwertend): Unsitte. 2. Aufsässigkeit, Frechheit, Trotz, Ungezogenheit, Widerborstigkeit, Widersetzlichkeit,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Unart — die Unart, en (Oberstufe) schlechte Angewohnheit, die von anderen Menschen als unangenehm angesehen wird Synonyme: Unsitte, Untugend Beispiel: Reden mit vollem Mund ist eine Unart. Kollokation: sich eine Unart abgewöhnen …   Extremes Deutsch

  • Unart — Unart, eine falsche (von der guten Art abweichende) unanständige, verletzende Art im Benehmen gegen Andere, vorzüglich, wo sie zur Gewohnheit geworden ist. Daher hat die Erziehung bei Kindern darauf zu sehen, daß die bei ihnen sich zeigenden U en …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Unart — Un|art [ ʊn|a:ɐ̯t], die; , en: schlechte Angewohnheit, die sich besonders im Umgang mit anderen unangenehm bemerkbar macht; schlechtes Benehmen: kindliche Unarten; diese Unart musst du dir abgewöhnen. Syn.: ↑ Marotte, ↑ Schrulle, ↑ Spleen, ↑ Tick …   Universal-Lexikon

  • Unart — Ụn·art die; ein Verhalten, das andere Menschen stört <eine Unart annehmen, haben> ≈ Unsitte: Diese Unart musst du dir abgewöhnen! …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Die Kronenwächter — Achim von Arnim (1781–1831) Die Kronenwächter ist ein Roman von Achim von Arnim, dessen erster Band 1817 in der Maurerschen Buchhandlung in Berlin erschien. Der zweite Band, ein Fragment, kam 1854 posthum bei T. F. A. Kühn in Weimar heraus.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Nase, die — Die Nase, plur. die n, Diminut. das Näschen, Oberdeutsch Näslein. 1. Eigentlich, der hervor ragende Theil an dem Vordertheile des Kopfes der Menschen und vieler Thiere unmittelbar über dem Munde, welcher der Sitz und das Werkzeug des Geruches ist …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Form, die — Die Form, plur. die en, aus dem Latein. Forma. 1. Die äußerliche Gestalt eines Körpers. 1) Eigentlich, die äußerliche Gestalt eines durch die Kunst hervor gebrachten Körpers. Es hat weder Gestalt noch Form. Einen Huth in die Form bringen, ihm die …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Untugend, die — Die Untugend, plur. die en, der Gegensatz der Tugend, doch nur so fern dieses Wort im Concreto einzelnen Neigungen und Fertigkeiten bedeutet. 1. Eine vorsetzlich wider ein Gesetz streitende Handlung, die Übertretung eines Gesetzes in einzelnen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Roharbeit, die — Die Roharbeit, plur. die en, im Hüttenbaue, diejenige Arbeit, da die Erze mit aller anklebenden Unart und ungeröstet ausgeschmelzet werden, da denn das dadurch gewonnene und noch sehr unreine Product der Rohstein genannt wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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