Ausstehen

Ausstehen

Ausstehen, verb. irreg. (S. Stehen,) welches auf doppelte Art gebraucht wird.

I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, außer dem Hause stehen, auswärts stehen. Mit Waaren ausstehen, auf dem Markte.


Der vor dem in fremden Landen,

Als ein Doctor ausgestanden,

Gell.


Oft auch so viel, als am Pranger stehen. Figürlich auch von dem Gelde, welches man bey andern stehen oder zu fordern hat, in welcher Bedeutung man in Oberdeutschland außen stehen sagt. Vieles Geld bey andern Leuten ausstehen, zu fordern, haben. Mein Geld steht noch aus. Ausstehende Schulden.

II. Als ein Activum, bis zu Ende einer bestimmten Zeit stehen. 1) Eigentlich, im gemeinen Leben. Die ganze Predigt ausstehen. 2) Figürlich. a) Bey den Innungen und Handwerkern, die Lehrjahre ausstehen, die erforderliche Zeit über in der Lehre verbleiben. Er hat die Jahre bey mir ausgestanden. b) Leiden, erdulden, Schwed. utstå. Schmerzen, Hitze, Kälte, Angst, Ungemach, Mühe, Arbeit ausstehen. Er hat viel ausgestanden. Ich stehe die größte Qual aus. Ingleichen ertragen, überstehen. Eine schwere Krankheit, lange Belagerung ausstehen. Das ist noch auszustehen. Daher die Ausstehung in den thätigen Bedeutungen.

Anm. In Oberdeutschland gebraucht man ausstehen auch für abziehen. Die Magd wird morgen ausstehen. Aus einem Amte, aus einem Dienste, aus einer Kost ausstehen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • ausstehen — V. (Mittelstufe) fehlen, noch zu erwarten sein Beispiel: Eine offizielle Bestätigung dieser Nachricht steht noch aus. ausstehen V. (Mittelstufe) etw. ertragen, erdulden Synonym: aushalten Beispiele: Ich kann seine Anwesenheit kaum mehr ausstehen …   Extremes Deutsch

  • ausstehen — Vst. std. (14. Jh.) Stammwort. Zunächst in verschiedenen Bedeutungen gebraucht, die heute nicht mehr üblich sind ( wegbleiben vgl. aber Ausstand); dann fällig sein und schließlich (16. Jh.) ertragen (vgl. durchstehen u.ä.). deutsch s. stehen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • ausstehen — ↑ stehen …   Das Herkunftswörterbuch

  • ausstehen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • ertragen • aushalten Bsp.: • Ich kann diesen Lärm nicht ertragen …   Deutsch Wörterbuch

  • ausstehen — aushalten; erdulden; standhalten; ertragen; verkraften (umgangssprachlich) * * * aus|ste|hen [ au̮sʃte:ən], stand aus, ausgestanden <itr.; hat: 1. erwartet werden, noch nicht eingetroffen sein: die Antwort auf mein Schreiben steht noch aus;… …   Universal-Lexikon

  • ausstehen — 1. ausbleiben, fällig sein, fehlen, offenstehen; (südd., österr.): ausständig sein. 2. aushalten, durchhalten, durchstehen, einstecken, erdulden, sich ergeben, erleiden, ertragen, fertigwerden mit, hinnehmen, hinwegkommen, sich schicken,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • ausstehen — aus·ste·hen (hat) [Vt] 1 etwas ausstehen etwas Unangenehmes erdulden müssen <starke Schmerzen, große Angst ausstehen> 2 jemanden / etwas nicht ausstehen können gespr; jemanden / etwas für unsympathisch halten oder nicht leiden können: Ich… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • ausstehen — aus|ste|hen ; jemanden nicht ausstehen können …   Die deutsche Rechtschreibung

  • ausstehen — ausstehenintr dieArbeitniederlegen;sichnichtlängerbeteiligen.Gehörtzu»Ausstand=AusscheidenausdemBeschäftigungsverhältnis;Streik«.Österr1800ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Jemanden \(oder: etwas\) nicht ausstehen können —   Die Wendung besagt, dass man gegen jemanden oder etwas eine heftige Abneigung empfindet und die betreffende Person oder Sache nicht ertragen kann: Sie kann ihre Geschwister nicht ausstehen. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann ist das… …   Universal-Lexikon

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