Wange (2), die

Wange (2), die

2. Die Wange, plur. die -n. 1. Der fleischige Theil an der Seite des Gesichtes unter den Augen, wo dieses Wort vorzüglich in der edlern Schreibart an Statt des im gemeinen Leben üblichen Backe gebraucht wird. Die Gesundheit blühete auf seinen Wangen. Die Furcht, zu beleidigen, färbte ihre Wangen. Eine glänzende Thräne rollt über deine Wangen herab, Geßn. 2. Figürlich werden in manchen Fällen auch gewisse Seitentheile Wangen genannt. So sind die Wangen an einem Mastbaume oder die Mastwangen starke Bauhölzer, womit der Mast unten an den Seiten belegt wird, ihn zu verstärken. In andern Fällen scheinet dieses Wort zugleich den Begriff der Vertiefung mit einzuschließen. So sind die Wangen an einem Hobel die Seiten des Loches, worin das Eisen vermittelst des Keiles befestiget wird. Bey den Drechslern ist die Wange die Rinne, worin der Reitstock hin und her geschoben wird.

Anm. Von der Wange des Gesichtes schon seit Ottfrieds Zeiten, Uuang, im Schwed. Vang, im Angels. Veng, im Isländ. Vange, im Ital. Guancia. Es scheinet, daß der Begriff der Erhöhung in diesem Worte der herrschende ist, und da dieser mit dem Begriffe der Vertiefung nahe verwandt ist, so werden auch die letzten Arten des Gebrauchs begreiflich. Im Schwed. ist Vänge ein Küssen. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dieses Wort ein Masculinum, der Wang, dagegen es im Tatian als ein Neutrum vorkommt, daz Wang.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Wange (1), die — 1. Die Wange, plur. die n, ein, so viel ich weiß, nur im Bergbaue übliches Wort, wo die Flügel oben an den Kunststangen Wangen genannt werden. Da es wahre Flügel sind, und sie auch im Französ. und Latein. durch Ailes und Alae gegeben werden, so… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Wange — Backe * * * Wan|ge [ vaŋə], die; , n (geh.): Backe: hohle, eingefallene, volle, rote Wangen; ein Kuss auf die Wange; eine dicke Träne lief ihr über die Wange. Syn.: ↑ Backe (ugs.). * * * Wạn|ge 〈f. 19〉 1. Teil des Gesichts zw. Jochbein u.… …   Universal-Lexikon

  • Wange — (von indogermanisch wank, althochdeutsch wanga für ‚krümmen‘), anatomisch (bei Tieren generell) auch Backe (lautlich ähnlich wie lateinisch Bucca, ist aber nicht verwandt), bezeichnet einen fleischigen Teil des Gesichts… …   Deutsch Wikipedia

  • Die schwarze Spinne — ist eine Novelle von Jeremias Gotthelf aus dem Jahr 1842. Eingebettet in eine idyllisch angelegte Rahmenerzählung, werden alte Sagen zu einer gleichnishaften Erzählung über christlich humanistische Vorstellungen von Gut und Böse verarbeitet. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Wange — die Wange, n (Grundstufe) geh.: Teil des Gesichts, der sich links oder rechts von Nase und Mund befindet Synonym: Backe Beispiele: Er küsste mich auf die Wange. Die Tränen liefen über ihre Wangen …   Extremes Deutsch

  • Die wahre Braut — ist ein Märchen (ATU 313). Es steht in den Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 5. Auflage von 1843 an Stelle 186 (KHM 186) und stammt aus der Zeitschrift für deutsches Alterthum von Moriz Haupt, der das Märchen aus der Oberlausitz dort …   Deutsch Wikipedia

  • Wange — Wange: Das altgerm. Substantiv mhd. wange, ahd. wanga, niederl. wang, aengl. wange, aisl. vangi ist wahrscheinlich verwandt mit bayr. österr. Wang »Wiesenabhang«, got. waggs »Paradies« (eigentlich »Wiese«), aengl. wang »Feld, Ebene, Land«, aisl.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Wange — Wange, 1) so v. w. Backen; 2) Seitenstück eines Gegenstandes, so einer hölzernen Treppe, eines Schornsteins, so weit er freisteht, eines Dachfensters etc.; 3) die Hölzer um den Mast, s. d. S. 953; vgl. Schale 15); 4) die das Gestell der Drehbank… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wange — Wange, 1. jede einschließende Seitenwand, namentlich an Treppen (s.d.), Dachfenstern (s.d., Bd. 2, S. 507), Schornsteinen (s.d., Bd. 7, S. 780); 2. die Wände, welche die Rollen eines Flaschenzuges einschließen; 3. Backen bei der Drehbank, bei… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Wange — 1. Die feisten Wangen haben das Mass verloren. Lat.: Artauus puero subtractus fertur obeso. (Reuterdahl, 63.) Schwed.: Kinfether (fitting) hawer tapp ath sin kniff. (Reuterdahl, 63.) 2. Die Wange weiss, der Mund roth. 3. Eine aufgeblasene Wange… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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