Wiebeln

Wiebeln

Wiebeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, sich in vollen Haufen bewegen. So sagt man z.B. von einer Menge sich bewegender Insecten, es wiedelt alles von Maden, Käfern, ingleichen in Verbindung mit kriebeln: es kriebelt und wiebelt alles von Menschen. Logau gebraucht dieses gemeine Wort in der Poesie:


Da vor Freuden alles wiebelt,

Da mit gleichem gleiches liebelt.


Anm. Es ist das Intensivum oder Iterativum von weben, in der ältern weitern Bedeutung des Bewegens, und in der Bedeutung mit wimmeln verwandt. In einigen Oberdeutschen Gegenden, z.B. im Nürnbergischen ist verwiebeln und zuwiebeln, ein Loch in einem Kleidungsstücke stopfen, oder verstochen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Wiebeln [1] — Wiebeln, 1) sich in vollen Haufen bewegen; 2) eine Art des Nähens, wo man die Theile eines zerrissenen Stoffes durch seine Querstriche so vereinigt, daß sie wie früher neben einander liegen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wiebeln [2] — Wiebeln, so v.w. Nesselsucht, auch Rötheln …   Pierer's Universal-Lexikon

  • wiebeln — wiebeln:1.⇨ausbessern(1)–2.⇨wimmeln …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • wiebeln — wie|beln 〈V. tr.; hat; mdt.〉 ausbessern, stopfen * * * 1wie|beln <sw. V.; hat (landsch.): sich lebhaft bewegen. 2wie|beln <sw. V.; hat (md.): wiefeln …   Universal-Lexikon

  • wiebeln — wiebeln1 (auch wibbeln) Vsw sich lebhaft durcheinander bewegen per. Wortschatz arch. (15. Jh.) Stammwort. Wohl zu weben oder indirekt zu diesem über wiebeln2. deutsch s. weben wiebeln2 (auch wiefeln) Vsw stopfen per. Wortschatz reg. (14. Jh.),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • wiebeln — wie|beln (landschaftlich für sich lebhaft bewegen; ostmitteldeutsch für flicken, stopfen); ich wieb[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Wiebeln — * Er wiebelt und griebelt und krappelt und zappelt wie eine Mauss im Schmalz Kübel. – Simplic., I, 425 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Wiebel, der — Der Wiebel, des s, plur. ut nom. sing. in einigen Gegenden, besonders Oberdeutschlandes, ein Nahme des braunen oder schwarzen Kornwurmes, Curculio granatius Linn. welcher vollständig auch Kornwiebel genannt wird. Im Oberdeutschen scheinen mehrere …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • wibbelig — wịb|be|lig <Adj.> [zu: wibbeln, Nebenf. von wiebeln = sich lebhaft bewegen] (landsch.): zappelig, kribbelig: jmd. ist, wird w.; dein ständiges Umherlaufen macht mich ganz w. * * * wịb|be|lig <Adj.> [zu: wibbeln, Nebenf. von… …   Universal-Lexikon

  • Erythēm — (griech. Erythema, auch Erythrema, Wiebeln, Ritteln), eine Gruppe gutartiger Hautkrankheiten, deren wesentliches Merkmal Rötung der Haut durch Blutfülle ist. Bekannt ist das E. nach Einwirkung von Hitze (Erythema caloricum) oder reizenden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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