Zierde, die

Zierde, die

Die Zierde, plur. die -n, das Abstractum des Verbi zieren, welches aber mehr im concreten als abstracten Verstande gebraucht wird, und etwas bedeutet, was einem andern Dinge zur Verschönerung dienet, da es denn vorzüglich in der edlern Schreibart gebraucht wird, so wie Zierath mehr im gemeinen Leben üblich ist. Er ist die Zierde seines Standes, die Zierde der Stadt, sie ist die Zierde ihres Geschlechtes. Etwas, das nur zur Zierde da ist, ein anderes Ding bloß zu verschönern. Lange spitzige Schuhe waren ehedem eine Zierde der männlichen Kleidung. Obgleich bey dem concreten Gebrauche der Plural natürlich scheinet, auch nicht ungewöhnlich ist, so klingt er doch immer ein wenig fremd; ohne Zweifel, weil das Wort eigentlich zu einem Abstracto gemünzet ist:


Die ihr die Zierden Deutschlands heisset,

Rab.


Sie findet die verborgnen Zierden,

Hall.


Geschmacklos ist der Reitz, sind alle sanfte Zierden

Der eigennützigen und tobenden Begierden,

Dusch.


In welcher letztern Stelle es auf eine ungewöhnliche Art für Reitz zu stehen scheinet.

Anm. Es ist vermittelst der abstracten Ableitungssylbe de von der obigen Wurzel Zier abgeleitet, und in dieser Gestalt schon alt, indem Zierda schon bey dem Notker vorkommt. S. das folgende.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Zierde — die Zierde, n (Aufbaustufe) etw., was etw. schmückt, Verzierung Synonyme: Schmuck, Dekoration Beispiel: Der Pulli hat einen gemusterten Streifen zur Zierde …   Extremes Deutsch

  • Die Kette an deinem Hals — – Aufzeichnungen eines zornigen jungen Mädchens aus Mitteldeutschland ist ein Roman von Ute Erb, der 1960 erstmals in der Europäischen Verlagsanstalt erschien und einige Monate im Leben einer jungen Funktionärin der FDJ in der DDR Mitte der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zierde — Verzierung eines Gegenstandes; Ornament; Schmuck * * * Zier|de [ ts̮i:ɐ̯də], die; , n: etwas, was etwas ziert, schmückt: der alte Dom ist eine Zierde der Stadt; sein Orden steckt als Zierde am Frack. Syn.: ↑ Dekoration, ↑ Schmuck. * * * Zier|de… …   Universal-Lexikon

  • Zierde — Zier: Das Substantiv mhd. ziere, ahd. ziarī »Schönheit, Pracht, Schmuck« ist eine Ableitung von dem heute ungebräuchlichen Adjektiv zier »glänzend, prächtig, herrlich« (mhd. ziere, ahd. ziari); dies beruht auf einer Bildung zu der idg. Wurzel… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Unzier, die — Die Unzier oder Unzierde, plur. inusit. der Gegensatz von Zier oder Zierde, die Abwesenheit der Zierde, und deren Gegensatz, Unsauberkeit, ein im Hochdeutschen seltenes Wort, welches nur zuweilen als ein glimpflicher Ausdruck gebraucht wird,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Zierde — Zier·de die; , n; meist Sg; etwas, das durch seine Anwesenheit bewirkt, dass etwas schöner aussieht ≈ Schmuck: Der alte Brunnen ist eine Zierde für das Dorf …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Zierde — Zier|de , die; , n …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Zierde — 1. Die zierd vnd reichtumb dieser welt gleich wie ein schöne blum hinfelt. Lat.: Qvicquid formosum mundus gerit aut preciosum, floris habet morem, cui dat natura colorem. (Loci comm., 137.) 2. Kein grösser Zier den Kindern ist, denn Aeltern ehren …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Leiste, die — Die Leiste, plur. die n, in einigen Gegenden auch der Leist des en, plur. die en, oder der Leisten, des s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Leistchen, Oberdeutsch Leistlein, ein Wort, welches nur noch in einigen Fällen üblich ist, einen langen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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