Beutel (2), der

Beutel (2), der

2. Der Beutel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Sieb in den Mühlen, welches einige Ähnlichkeit mit einem Beutel hat, von einem besondern Werkzeuge beständig erschüttert wird, und dadurch die Absonderung des feinen Mehles von der Kleye befördert. Das Mehl durch den Beutel lassen.

Anm. Ein solcher Beutel in den Mühlen heißt in dem Lateine der mittlern Zeiten bey dem du Fresne und Carpentier, Batillus, Buletellum, Buletellus und Bultellus, Französ. Bluteau, alt Französ. Batel, Pohlnisch Pytel; beuteln aber, oder durch ein solches Sieb laufen lassen, im mittlern Lateine buletare, Franz. bluter, Engl. to bolt, Holländ. buydelen. Du Freene hält das Bretagnische Bleut, reines Mehl, Lat. Pollen, im Deutschen an einigen Orten Poll, für das Stammwort. Die meisten Deutschen Sprachforscher halten es mit dem vorigen für einerley Wort, welches auch die Ähnlichkeit dieses Siebes mit einem Beutel nicht unwahrscheinlich macht. Allein es scheinet doch, daß mit dieser Benennung vornehmlich auf die beständige Erschütterung gesehen werde, in welcher dieses Sieb erhalten wird, und daß dieses Wort zu dem Geschlechte des veralteten batten, schlagen, Franz. battre, gehöre. Sich beuteln, heißt im Oberdeutschen sich schütteln, wie man thut, wenn einem ein Schauer überläuft, und das folgende Beutelsieb, läßt sich wohl auch nicht anders erklären, als durch ein Sieb, welches gebeutelt, d.i. hin und her beweget wird. S. Beutheye, Beuteln, ingleichen das folgende.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Beutel (4), der — 4. Der Beutel, des s, plur. ut nom. sing. bey den Tischlern und Zimmerleuten, eine Art Meißel oder Stämmeisen. Der Stechbeutel, ein Stecheisen, oder Stämmeisen zum Stechen. Der Lochbeutel, ein Meißel, oder Stämmeisen, Löcher damit in das Holz zu… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Beutel (3), der — 3. Der Beutel, des s, plur. ut nom. sing. in der Landwirthschaft, ein rundes Holz mit einem dünnen Griffe, mit welchem der Flachs an einigen Orten vor dem Brachen, auf einem flachen Balken würde geklopfet wird; ein Bläuel, Schlägel. S. Beuteln.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Beutel — 1. Alte beüdel schliessen übel. – Tappius, 8a; Lehmann, II, 26, 22; Henisch, 357; Simrock, 1060; Tunn., 20, 1; Grimm, I, 1751; Sutor, 646. Holl.: Olde budelen sluten qualic. (Fallersleben, 577.) – Oude beurzen sluiten niet wel. (Harrebomée, I, 53 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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  • Beutel — Beutel: Mhd. biutel, ahd. būtil, niederl. bui‹de›l »Beutel, Tasche, ‹kleiner› Sack« sind eng verwandt mit isl. budda »‹Geld›beutel« und engl. bud »Knospe« und gehören mit diesen im Sinne von »Aufgeschwollenes« zu der unter ↑ Beule dargestellten… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Beutel — Sm std. (8. Jh.), mhd. biutel n./m., ahd. būtil, as. būdil Stammwort. Führen zurück auf vd. * būdila m. Beutel . Außerhalb vergleichen sich Wörter mit weit auseinanderfallender Bedeutung, die auf * budd (eine expressive Lautform) zurückführen:… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Beutel — der Beutel, (Mittelstufe) ein kleiner Sack aus Papier oder einem anderen Stoff Beispiele: Sie hat den Beutel mit Zucker gefüllt. Er trug einen schweren Beutel mit Kohle. der Beutel, (Aufbaustufe) ugs.: kleiner Behälter, in dem man Geld tragen… …   Extremes Deutsch

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