Gelindigkeit, die

Gelindigkeit, die

Die Gelindigkeit, plur. inus. der Zustand, oder die Eigenschaft einer Sache, da sie gelinde ist; in den gemeinen Mundarten oft nur Lindigkeit. Es kann in allen Bedeutungen des Bey- und Nebenwortes gebraucht werden, auch in der dritten figürlichen, in welcher es die Fertigkeit ist, in Beurtheilung anderer und in seinem Betragen gegen sie auf das vortheilhafteste für sie zu verfahren. Du wollest uns hören nach deiner Gelindigkeit, Apost. Gesch. 24, 4. In den Monseeischen Glossen kommt statt dessen Lindi vor.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Gelindigkeit — 1. Gelindigkeit bricht kein Bein entzwei. 2. Gelindigkeit das hertz erfrewet. – Henisch, 1460, 39; Petri, II, 336. 3. Gelindigkeit der Strafe gibt oft Ursach zur That. – Graf, 314, 220. »Die lindichait der straffe gifft offt orsack thor dath.«… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Güte, die — Die Güte, plur. car. das Abstractum des Bey und Nebenwortes gut. 1. Absolute, das Verhältniß der innern Beschaffenheit einer Sache gegen die Absicht des Subjectes, und gegen ihre Bestimmung oder ihren Endzweck. Die Güte eines Zeuges, einer Waare… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lindigkeit, die — Die Lindigkeit, plur. inus ein noch hin und wieder für Gelindigkeit übliches Wort, welches unter andern auch noch mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt. S. Gelindigkeit …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schuld, die — Die Schuld, plur. die en, ein sehr altes Wort, welches in einer doppelten Hauptbedeutung vorkommt. I. Mit dem herrschenden Begriffe eines begangenen Fehlers, Vergehens oder Verbrechens. 1. Ein Verbrechen. 1) Eigentlich. Auf daß sie sich nicht mit …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Regen (Subst.) — 1. Alltäglicher Regen ist ungelegen, zuweilen ein Regen ist Segen. »Besucher sind gleich dem Regen, dessen wir leicht überdrüssig werden, wenn er täglich kommt, den wir aber erflehen, wenn er ausbleibt.« (Witzfunken, Va, 53.) 2. An mässigem… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Glimpf, der — Der Glimpf, des es, plur. car. ein im Hochdeutschen in seinen meisten Bedeutungen veraltetes Wort, von welchem nur die Bedeutung der Gelindigkeit noch übrig ist, die Mäßigung in dem Betragen gegen andere zu bezeichnen, besonders die Bemühung,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Honig — 1. Aussen Honig, innen Galle. Mhd.: Ûzen hönik und innen gall. (Suchenwirth, XXIV, 238.) 2. Das ist schlechter Honig, den man erst mit Zucker süss machen muss. 3. Der bekommt keinen Honig zu lecken, der sich von der Bienen Stachel lässt schrecken …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Leute — 1. A de richa Lüta werd ma nüd rüdig1. – Sutermeister, 143; Tobler, 371. In Appenzell: Von den reichen Leuten bekommt man nicht leere Hände. (Tobler.) 2. Albern Leut dienen nicht in die Welt. – Petri, II, 4. 3. Alberne Lüe sind ock Lüe. (Hannover …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Oel — 1. Das hat viel Oel gekostet, sagte der Narr, als er hörte, dass man dreihundert Nonnen zu geistlichen Müttern gemacht. – Klosterspiegel, 57, 1. 2. Das Oel, das in die Lampe kommt, ist so ehrlich als das, womit man salbt. Die Russen: Das eine Oel …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Strafe — 1. Besser offene Strafe als falsche Feindschaft. Schwed.: Oppen bart straff är bättre än skrymtad wärskap. (Grubb, 648.) 2. De Schtrôw äs lum, awer se erlangt int doch. (Siebenbürg. sächs.) – Schuster, 636. 3. Dein straff vnd lehr ist gantz ein… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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