Jubiliren

Jubiliren

Jubiliren, verb. reg. aus dem Lat. jubilare, welches in doppelter Gestalt üblich ist.

1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, seine Freude durch ein lautes Freudengeschrey, und in weiterer Bedeutung, durch frohe Worte an den Tag legen, jauchzen; bey dem Notker uuunnisingon, hugesingon, Wonne, Lust singen, ingleichen niumeien. Über etwas jubiliren.

2. Als ein Activum, wo es doch nur in einigen Gegenden, und besonders im Österreichischen üblich ist, einen Bedienten Alters wegen seiner Dienste mit Beybehaltung der halben Besoldung entlassen; vermuthlich, so fern solches gemeiniglich nach geleisteten funfzigjährigen Diensten geschiehet. Ein jubilirter Steuereinnehmer, Hofbedienter u.s.f. Im mittlern Lateine ist Jubilaeus ein alter hundertjähriger Mann, und Jubilarius eine Person, welche funfzig Jahre in einem gewissen Zustande zugebracht hat.

Anm. Als ein Activum stammet es von Jubiläum, als ein Neutrum aber von Jubel her, welches, dem Festus zu Folge, bey den Römern der laute Ausbruch der ausschweifenden Freude war, so wie es im Deutschen juch! ist.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Hofieren (1) — 1. * Hofieren, verb. reg. act. et neutr. welches in dem letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, vermittelst der ausländischen Endung ieren, von Hof, so fern es einen großen Herren und dessen Gefolge, ingleichen eine zahlreiche Versammlung,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Jubel, der — Der Jubel, des s, plur. ut nom. sing. das Freudengeschrey. Die lauten Jubel schallen von den Bergen wieder. Aus dem Lat. Jubilus. S. Jubiliren …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lauten — Lauten, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1. Stimme und Laut von sich geben, sich dem Gehöre merkbar machen. 1) Eigentlich. Er ist so heiser, daß er nicht lauten kann, wofür im gemeinen Leben auch auslauten üblich ist.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Jubel — Sm std. (13. Jh.), mhd. jūbel Entlehnung. Gehört zu mhd. jūbiliren, das aus afrz. jubiler jauchzen (l. iūbilāre) entlehnt ist. Dieses geht auf l. iūbilum n. Freudenruf der Hirten, Jäger etc. zurück. Hierzu die Verben jubeln und jubilieren. Damit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Geschirr — 1. Auff ein höltzin geschirr gehört ein höltzin deckel. – Franck, II, 107b; Henisch, 1538, 65; Lehmann, 145, 75 u. 326, 11; Lehmann, II, 30, 45; Petri, II, 24. Ung.: Cserép tálhoz fa kanál. (Gaal, 280.) 2. Das Geschirr zu Baygorri ist irden; als… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Reiche (der) — 1. Ain Reicher dünckt sich weise sein, aber ain Armer verstendiger mercket jn. – Agricola II, 229. 2. Auch der Reiche kriegt nur ein Tuch als Leiche. Frz.: Le plus riche n emporte qu un linceul. (Bohn I, 33.) 3. Auf den Reichen wie den Armen sind …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schauspielerin — Eine Schauspielerin pflegt gern mit zerbrochenem Geschirr zu jubiliren. – Acerra phil …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Spiess — 1. An den Spiess gesteckt, so verdirbt nichts. Grundsatz grausamer Feinde. 2. Der beste Spiess hat oft den schlechtesten Stiel. 3. Der lange Spiess gilt nicht. – Simrock, 9749. 4. Ein Spiess über den Achseln macht keinen Soldaten. – Parömiakon,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Tedeum — * Man darf noch kein Tedeum singen. Noch nicht »Herrgott dich loben wir« anstimmen, es ist noch zu früh zum Jubiliren. Die Russen: Singe erst, wenn du aus Nishnij Nowgorod zurück bist. (Altmann V, 123.) Holl.: Nu mogen wij zingen Te Deum Laudamus …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Triumphiren — und Jubiliren müssen zuletzt noch Hunde führen …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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