Anfechten

Anfechten

Anfêchten, verb. irreg. act. S. Fechten. 1. Eigentlich, fechtend, d.i. mit den Waffen, angreifen; welche Bedeutung aber nicht mehr üblich ist. 2. Figürlich. 1) Einen schwachen Angriff auf etwas thun, im figürlichen Verstande. Von einer Krankheit angefochten werden. Das ficht meine Ehre an. Auch diese Bedeutung ist bey guten Hochdeutschen Schriftstellern ungewöhnlich, ob sie gleich im Oberdeutschen häufig vorkommt. 2) Mit schwachen oder bloß scheinbaren Gründen angreifen, zum Unterschiede von dem bestreiten. Eines andern Meinung anfechten. Einen Satz anfechten. Besonders den Besitz einer Sache vor Gerichte auf diese Art, d.i. mit schwachen, bloß scheinbaren Gründen, streitig machen. Einen Kauf, einen Tausch, einen Vertrag anfechten. 3) Zum Bösen reitzen, den Verstand mit Zweifeln versuchen, im theologischen Verstande. Von dem Satan, von der Sünde angefochten werden. 4) Bekümmern, beunruhigen, so wohl im theologischen Verstande, als auch im gemeinen Leben. Das lasse ich mich nicht anfechten, ich lasse mich dadurch nicht unruhig machen. Er läßt sich nichts anfechten, bekümmert sich um nichts. Was, Geyer, ficht ihn an? Less. was fällt ihm ein, beunruhiget ihn?

Anm. Anfechten, Schwed. anfekta, Dän. anfegte, kommt bey den Schriftstellern der ältern und mittlern Zeiten noch häufig in der ersten und eigentlichen Bedeutung vor. Er fiht die mih anafehtent, sagt Notker Ps. 34, 1. Mehr Beyspiele hat Frisch gesammelt. Auch in der Bedeutung des Versuchens zum Bösen ist es alt, weil es in diesem Verstande schon bey dem Notker vorkommt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • anfechten — anfechten …   Deutsch Wörterbuch

  • anfechten — V. (Mittelstufe) Einspruch gegen etw. erheben Beispiele: Er will das Testament anfechten. Sie ficht die Echtheit der Unterschrift an. anfechten V. (Oberstufe) geh.: jmdm. Sorge bereiten, jmdn. betrüben Synonyme: bedrücken, bekümmern, beunruhigen …   Extremes Deutsch

  • anfechten — ↑kontestieren …   Das große Fremdwörterbuch

  • anfechten — Vst. std. (9. Jh.), mhd. anevehten, ahd. anafehtan jemand angreifen Stammwort. Zu fechten im Sinn von kämpfen . Heute spezialisiert auf die rechtliche Bedeutung ein Urteil angreifen, in Frage stellen . Das Abstraktum Anfechtung (11. Jh.) bedeutet …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • anfechten — ↑ fechten …   Das Herkunftswörterbuch

  • anfechten — dementieren; bestreiten * * * an|fech|ten [ anfɛçtn̩], ficht an, focht an, hat angefochten <tr.; hat: 1. die Richtigkeit, Rechtmäßigkeit von etwas nicht anerkennen: ein Urteil, ein Testament, einen Vertrag anfechten. Syn.: angehen gegen. 2.… …   Universal-Lexikon

  • anfechten — 1. angehen, angreifen, attackieren, beanstanden, bemängeln, bestreiten, Einspruch erheben, infrage stellen, kritisieren, missbilligen, monieren, nicht anerkennen; (Rechtsspr.): Berufung einlegen; (Rechtsspr. veraltet): kontestieren. 2. aufregen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • anfechten — ạn·fech·ten; ficht an, focht an, hat angefochten; [Vt] etwas anfechten die Gültigkeit oder Richtigkeit einer Sache nicht anerkennen <das Testament, einen Vertrag anfechten> || hierzu Ạn·fech·tung die; ạn·fecht·bar Adj …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • anfechten — anfechtentr jnanbetteln.⇨fechten.1600ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • anfechten — aanfäächte, aanfechte …   Kölsch Dialekt Lexikon

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