Koth, das

Koth, das

Das Koth, des -es, plur. die -e, oder die Kothe, plur. die -n, überhaupt ein geringes, schlechtes Haus; am häufigsten in Niedersachsen, wo dieses Wort Kath und Kathe lautet. Eine elende Kothe, ein schlechtes Häuschen. Besonders. 1) Die kleinen Häuser oder vielmehr Hütten in den Salzwerken, in welchen Salz gesotten wird, in welchen sich eine Salzpfanne befindet, werden an den meisten Orten Kothe oder Kothen, zu Frankenhausen aber auch Solden oder Sölden genannt. 2) In Niedersachsen auf dem Lande ist das Koth ein Bauerhaus ohne Hofstätte, zu welchem folglich auch kein beträchtlicher Acker gehöret, ob es gleich Gärten und Koppeln haben kann, dessen Besitzer daher auch nur zu Hand- oder Fußdiensten verbunden ist. Im Oberdeutschen eine Sölde, ein Koben u.s.f. S. Köthener und Kothsaß.

Anm. Im Nieders. Kathe, in einigen Gegenden Kotze, im Engl. Cot, im Angels. Cote, Cyte, im Schwed. Kåte, im Isländ. Kot, im Wallis. Cwt, im Finnländ. Cota, im Lappländ. Kaate, Kuatte, im Lettischen Guta, im Estonischen Kodda. Dieses alte, fast in allen Sprachen befindliche Wort ist mir Hütte, Gaden, Haus, dem Lat. Casa, und andern genau verwandt, und druckt zunächst den Begriff eines eingeschlossenen oder bedeckten Raumes aus. S. Kaue und Kotze. Zu Hamburg ist Taubenkoth ein Taubenhaus, im Pohln. Chata ein Schilderhäuschen, im Wendischen Kotscha, Keischa, und Hischa eine Hütte, und sogar im Pers. Cotth die Festung, und im Malab. Kodtei eine Festung, und Kudi die Wohnung.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Koth — 1. Alten Koth soll man nicht aufrühren. Lat.: Malum bene sopitum non est movendum. (Seybold, 296.) Ung.: Ne piszkáld a ganajt, ha nem büdös. 2. Auss Koth wird nichts anders als Staub. – Lehmann, 510, 26. 3. Besser am Koth gewinnen, als am… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Koth, der — Der Koth, des es, plur. inus. eine jede flüssige oder flüssig gewesene Unreinigkeit, welche in der niedrigern Sprechart Dreck genannt wird. Sich mit Koth besudeln. Den Koth abwaschen. Besonders, 1) mit Wasser befeuchtete oder flüssig gemachte… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gut, das — Das Gut, des es, plur. die Güter, von dem vorigen Bey und Nebenworte. 1. Überhaupt. 1) Ein jedes Ding, welches man mit Lust empfindet, dessen Besitz man sich wünscht, weil man glaubt, daß es unsern Zustand vollkommner mache. 2) In engerer… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Geschmeiß, das — Das Geschmeiß, des es, plur. inus. oder die Geschmeiße, sing. inus. von dem Zeitworte schmeißen, so fern es cacare bedeutet, was geschmissen oder durch den Hintern ausgeworfen wird. 1) Eigentlich, in welcher Bedeutung die Jäger den Koth der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gestüber, das — Das Gestüber, des s, plur. inus. bey den Jägern, der Koth der Feldhühner, der auch das Gelos, ingleichen die Losung genannt wird. Stauben und stüben heißt bey ihnen, diesen Koth von sich geben. S. diese Wörter …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kehricht, das — Das Kehricht, des es, plur. inus. was mit dem Besen ausgekehret worden, Unrath, welcher mit dem Besen weggeschaffet worden, das Auskehricht; im Oberd. Fegsal, das Feget, Kutter (von Koth) im Nieders. Mull, Untrackels. Siehe Icht 1 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Erbkoth, das — Das Êrbkoth, des es, plur. die e, ein Koth, welches erblich besessen wird. S. das folgende …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gebahn, das — Das Gebahn des es, plur. car. bey den Jägern, besonders Oberdeutschlandes, der Koth der wilden Thiere, die Losung, das Gelos; vermuthlich, weil er die Bahn, d.i. den Weg, eines Thieres zeiget …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gelos, das — Das Gelos, des es, plur. inus. bey den Jägern, der Koth aller Thiere und Vögel, die Raubvögel ausgenommen, wo es das Geschmeiß genannt wird. S. Losen und Losung …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hirschgelos, das — Das Hirschgelos, des es, plur. inus. bey den Jägern, das Gelos oder der Koth des Hirsches; die Hirschlosung. S. Losen und Losung …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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