Liedlohn, der

Liedlohn, der

Der Liedlohn, des -es, plur. inus. nur im gemeinen Leben einiger Gegenden, so wohl den Gesindelohn, als auch einen jeden Arbeitslohn zu bezeichnen, welcher für Handarbeiten bezahlet wird. Daher ein Tagelöhner daselbst auch ein Liedlöhner heißt. Frisch und andere leiten es von Lied, Glied, her, weil dieser Lohn für die Arbeit des Leibes und seiner Glieder bezahlet wird; welche Figur doch hart und ungewöhnlich ist. Vielleicht gehöret die erste Hälfte hier zu dem Worte Leute, Nieders. Lüde, so fern dasselbe geringere, unterworfene Personen bezeichnet. Bey dem Kero ist Itloon, Itlot, Vergeltung, Lohn, überhaupt, und itlonan vergelten; wo die Sylbe it das Lat. re- ausdruckt, wie in iteniuwes, Notker, von neuem, itniuwan, Kero, erneuern u.s.f. Schilter leitet hiervon unser Liedlohn ab; aber wo käme denn das L her?


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Liedlohn — Lied|lohn 〈m. 1u; veraltet〉 Arbeitslohn [<mhd. lidlon, litlon; zu mnddt. lide „Weg, Gang“, also urspr. „Botenlohn“] * * * Lid|lohn, Liedlohn, der [mhd. lit , lidlōn = Dienstbotenlohn, viell. eigtl. = der nach Beendigung der Arbeit (beim… …   Universal-Lexikon

  • Liedlohn — (auch Lidlohn) Sm bei Konkurs oder Zwangsversteigerung bevorzugt auszuzahlender Lohn per. Wortschatz arch. (14. Jh.), spmhd. litlōn, lidlōn m./n. Dienstbotenlohn Stammwort. Das Vorderglied ist nicht ausreichend eindeutig. Vielleicht zu ml. litus …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Liedlohn — Verdienter Liedlohn1 schreiet zu Gott im Himmel. (S. ⇨ Lohn.) – Hertius, II, 3, 437; Simrock, 6516; Graf, 178, 198. 1) Litlôn = Arbeits , Gesindelohn. Schmeller (II, 439) vermuthet zunächst Zusammensetzung mit einem dem altnordischen lid = Hülfe …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Dienstlohn, der — Der Dienstlohn, des es, plur. car. der Lohn des Gesindes; der Gesindelohn, in Obersachsen auch der oder das Liedlohn, S. Lohn …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Miethlohn, der — Der Miethlohn, des es, plur. inus. eine nur in einigen Gegenden übliche Benennung des Gesindelohnes, welcher auch der Jahrlohn, der Liedlohn genannt wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lidlohn — Lid|lohn, Liedlohn, der [mhd. lit , lidlōn = Dienstbotenlohn, viell. eigtl. = der nach Beendigung der Arbeit (beim Weggang) gezahlte Lohn, vgl. ahd. līdan = gehen, fahren (↑leiden)] (Rechtsspr.): a) Lohn, der bei einem Konkurs bevorzugt… …   Universal-Lexikon

  • Johann Bernhard Gottsleben — Johann Bernhard Gottsleb(en) (* um 1595 in Herborn; † 1. November 1635 in Dillenburg) war evangelischer Geistlicher in Frohnhausen und Dillenburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Studium der Theologie in Herborn (1614 1619) …   Deutsch Wikipedia

  • Gesinde — Gesinde, beinahe gleichbedeutend mit Dienstboten (s. d.), heißen diejenigen Personen, welche für einen bedungenen Lohn (Liedlohn) Anderen (der Herrschaft) auf eine gewisse, nach beiderseitigem Uebereinkommen bestimmte Zeit Dienste leisten. Ihr… …   Damen Conversations Lexikon

  • Isidorus Agricola, S. (10) — 10S. Isidorus Agricola, (15. al. 10. Mai). Dieser hl. Isidor wurde zu Madrid (Majoritum) von armen, aber frommen Eltern geboren, die ihm durch Wort und Beispiel frühzeitig Abscheu gegen die Sünde und Liebe zu Gott einflößten. Als Jüngling kam er… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Faullenzer — Als Faullenzer wurden im 18. und 19. Jahrhundert Übersichten meist in Tabellenform bezeichnet, die Umrechnungen zwischen verschiedenen Größen, zum Beispiel Preisen, Mengen oder Gewichten beinhalteten, die für den Alltagsgebrauch benötigt wurden.… …   Deutsch Wikipedia

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