Lunte, die

Lunte, die

Die Lunte, plur. die -n, ein Strick, welcher, wenn er angezündet worden, fortglimmet, und andere Dinge damit anzuzünden bestimmt ist; der Zündstrick. So wurden ehedem die Musketen mit Lunten abgebrannt, so wie man noch jetzt das grobe Geschütz damit abzubrennen pflegt. Lunte riechen, im gemeinen Leben, die Gefahr merken, wofür man auch sagt den Braten riechen; von dem ehemahligen Gebrauche der Lunten bey dem kleinen Schießgewehre.

Anm. Im Nieders. und Dän. gleichfalls Lunte, im Schwed. Lunta, im Holländ. Lont, im Engl. Lintel, im Böhm. Lunt. Entweder von dem Zeitworte glühen, glimmen, oder auch von Lumpen, weil man sich vielleicht ehedem statt eines Strickes der Lumpen bedienet. Im Holländ. heißt die Lunte daher auch Lompe, und daß für Lumpen in mehrern Sprachen Lunt und Plunne üblich ist, ist schon oben bemerket worden. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Lunten.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Lunte — Lunte,die:1.⇨Schwanz(1)–2.L.riechen:a)⇨merken(1)–b)⇨Verdacht(2) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Lunte — riechen: merken, daß Gefahr im Verzug ist. Die seit 1585 belegte Redensart geht auf Lunte = brennender Docht, dann Zündschnur zurück. Vor der Einführung der Steinschlösser und Zündhütchen benutzte man Lunten zum Entzünden der Geschützladungen.… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Lunte riechen —   Mit »Lunte« ist in dieser umgangssprachlichen Wendung die früher übliche langsame glimmende Zündschnur an einem Geschütz gemeint. Wer den stechenden Geruch der Lunte wahrnimmt, der weiß, wo der Standort des verborgenen Schützen ist. Mit der… …   Universal-Lexikon

  • Lunte — Lunte: Das seit dem Anfang des 16. Jh.s bezeugte Substantiv bedeutete zunächst »Lappen, Fetzen«. Bereits im 16. Jh. wurde es im Sinne von »Lampendocht« und »Zündschnur« gebräuchlich. Als Bezeichnung für »Lampendocht« ist »Lunte« heute veraltet.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Lunte — Sf std. alt. (15. Jh.) Stammwort. Bezeugt als Lampendocht, Zündschnur, Lumpen . Die heutige Wendung die Lunte riechen stammt von den stark riechenden Zündschnüren, die damit schon vor der Zündung wahrgenommen werden konnten. Der waidmännische… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Die Lunte ans Pulverfass legen —   Wer die Lunte ans Pulverfass legt, lässt durch eine bestimmte Äußerung, Handlung einen schwelenden Konflikt zum offenen Streit werden: Seien Sie nur vorsichtig mit Ihren Bemerkungen, nur zu leicht könnten Sie damit die Lunte ans Pulverfass… …   Universal-Lexikon

  • Lunte — die Lunte, n (Oberstufe) eine langsam glimmende Zündschnur Beispiel: Als die Lunte angezündet wurde, gab es eine Stichflamme und einen noch lauteren Knall …   Extremes Deutsch

  • Lunte — Lunte, 1) ein aus drei Fäden gut gereinigten Hanfwergs nicht zu lose gedrehter 1/2–1/2 Zoll starker Strick, welcher bei derpreußischen Artillerie mit einer Auflösung von essigsaurem Bleioxyd in Flußwasser getränkt wird; bei der österreichischen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lunte — Lunte, mit Bleizuckerlösung getränkter Hanfstrick, glimmt langsam mit fester Kohle fort, wurde um einen Stock (Luntenspieß, Feuerfahne) gewickelt und in einer Klemme aus zwei Armen unterhalb seiner Spitze befestigt; bis ins 17. Jahrh. war die L.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lunte — Lunte, ein lose gedrehter, 10–15 mm starker Strick aus Flachs oder Hanfwerg, der mit einer Auflösung von essigsaurem Blei oder chromsaurem Kali (sogen. Zigarrenlunte der Taschenfeuerzeuge) in Flußwasser getränkt ist und langsam glimmt. Die um… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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