Pfropfen (1)

Pfropfen (1)

1. Pfropfen, verb. reg. act. 1) Mit Gewalt in eine Öffnung hinein drehen, zwingen oder stopfen. Blüthen, Rosenblätter in eine Bouteille pfropfen, sie mit Heftigkeit hinein stopfen. Die Blutgefäße waren mit Blut voll gepfropft. Gepfropft voll, so voll, daß auch mit Gewalt nichts mehr hinein zu bringen ist. Sich voll pfropfen, sich mit Speise überladen. Das Komödienhaus war gepfropft voll, von Menschen. Im Oberdeutschen pferchen. 2) Mit einem Pfropfen verstopfen; doch nur in dem zusammen gesetzten zupfropfen.

So auch die Pfropfung.

Anm. Im Nieders. proppen, im Schwed. proppa, im Griech. in der zweyten Bedeutung προβυειν. Es scheinet vermittelst des harten Blaselautes von reiben abzustammen, von welchem auch vermittelst eines andern Vorschlages treiben herkommt, welches in ähnlicher Bedeutung vorkommt. Bey dem Kero ist Ruab eine Zahl. Im Niedersächs. ist in eben dieser Bedeutung auch prammen üblich, welches mit dem Lat. premere sichtbar überein kommt, und von welchem das im gemeinen Leben der Hochdeutschen übliche bremsen und premsen in eben diesem Verstande ein bloßes Intensivum ist.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • pfropfen — ¹pfropfen verbessern; (bes. bayr., österr.): pelzen; (Gartenbau): äugeln, okulieren, veredeln; (Gartenbau veraltend): schäften. ²pfropfen 1. mit einem Pfropfen verschließen, verkorken, verstöpseln, zukorken, zupfropfen, zustöpseln. 2. drücken,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Pfropfen — (Pelzen), 1) Art des Veredelns, wobei ein Stück Edelreis in einen Wildling od. anderen Baum eingesetzt wird. Folgende Arten sind gewöhnlich: a) in den ganzen Spalt. Einen jungen Baum od. einen Ast, welcher nicht über 1 Zoll dick sein darf,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • pfropfen — Vsw ein Edelreis aufsetzen erw. fach. (11. Jh.), mhd. pfropfen Entlehnung. Faktitivum zu ahd. pfropfa Ableger , das aus l. propāgo Ableger entlehnt ist. Dieses zu l. propāgāre ausdehnen, fortpflanzen , das zu l. pangere befestigen, einschlagen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Pfropfen — Sm Stöpsel erw. reg. (18. Jh.) Entlehnung. Übernommen aus dem Mitteldeutschen. Geht wie pfropfen auf l. propāgo Ableger und l. propāgāre ausdehnen, fortpflanzen, hineinstecken zurück (der Verschluß wird in die Flasche gesteckt, wie das Edelreis… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Pfropfen — Pfropfen, daneben auch Pfropf: Das seit dem Anfang des 18. Jh.s gebräuchliche Wort ist eine verhochdeutschte Form von niederd. propp‹en›, mnd. prop‹pe› »Stöpsel, Kork« (vgl. niederl. prop »Pfropfen«). Das Wort geht wahrscheinlich von einer… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Pfropfen — Pfropfen, s. Veredelung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pfropfen — Pfropfen, s. Aufpfropfen …   Lexikon der gesamten Technik

  • Pfropfen — Pfropfen, eine Form der Veredlung (s.d.), bei der das zugeschnittene Edelreis entweder zwischen die durch Längsschnitt gelöste Rinde und den Splint des Wildlings (P. auf die Rinde, Pelzen), oder seitlich in den gespaltenen Wildling [Abb. 1376 a]… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Pfropfen — Pfropfen, siehe Oculieren …   Damen Conversations Lexikon

  • Pfropfen — Pfropfen, in der Obstbaumzucht, s. Veredeln …   Herders Conversations-Lexikon

  • Pfropfen — Pfropfen(Proppen)m 1.untersetzterMensch.1700ff. 2.aufdenPfropfenkommen=a)nichtberücksichtigtwerden.Verstehtsichnach»⇨Pfropfen3«.Seitdem19.Jh.–b)inVerlegenheit,Bedrängnisgeraten.⇨Pfropfen7.Seitdem19.Jh.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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