Tünchen

Tünchen

Tünchen, verb. regul. act. eigentlich, mit einem flüssigen Körper überstreichen. Es ist indessen nur noch in engerer Bedeutung gangbar, eine Wand oder Mauer mit flüssig gemachtem Kalke überstreichen, welches im gemeinen Leben weißen genannt wird. Die getünchte Wand, Apost. 23, 3. Wo ist nun das Getünchte, das ihr getüncht habt? Ezech. 13, 12. Mit Kalk tünchen. So auch das Tünchen.

Anm. In den Monseeischen Glossen tunichen, im Polnischen tynkowac, in einigen Niederdeutschen Gegenden dönken. Entweder als ein Verwandter, von tingere, wenn es nicht gar mit der Sache selbst aus diesem Lateinischen Worte entlehnet ist, da es denn ein Verwandter von tunken seyn würde; oder auch mit dem herrschenden Begriffe des Bekleidens, Bedeckens. Bey dem Kero ist in dieser letzten Bedeutung Tunihhu, und bey dem Ottfried Dunichu, ein Rock, Lat. Tunica. Im Dänischen ist dynnicke, täfeln. Im Hebr. ist ט#ח, tünchen, welches zunächst zu Decke, Lat. Toga, zu gehören scheinet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • tünchen — Vsw erw. reg. (9. Jh.), mhd. tünchen, ahd. tunihha das Tünchen , mndd. don(ne)ken, denneken (mit Umsetzung des Lautstandes) Entlehnung. Das Wort ist entlehnt aus einer Ableitung von l. tunica Gewand , entsprechend zu it. intonacare verputzen,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • tünchen — tünchen: Das schwache Verb mhd. tünchen, ahd. (mit kalke) tunihhōn »mit Kalk bestreichen, verputzen« bedeutet eigentlich etwa »bekleiden, verkleiden« und ist eine Ableitung von ahd. tunihha »Gewand, Kleid«. Dies ist aus lat. tunica »Untergewand; …   Das Herkunftswörterbuch

  • Tünchen — Tünchen, 1) eine Wand mit dünnem weißen Kalk (Tünche) od. mit Erdfarben anstreichen; diese Arbeit verrichten gewöhnlich die Maurer (Weißmaurer, Tüncher). 2) Eine Mauer od. ein Mauerwerk mit ganz seinem Putze überziehen; zu der dabei gebrauchten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tünchen — Tünchen, eine Wand mit Kalkmilch oder Leimfarben anstreichen; auch das Abreiben der Wand mit seinem Putzmörtel vor dem Malen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • tünchen — übermalen; anmalen; bemalen; bepinseln; färben * * * tün|chen [ tʏnçn̩] <tr.; hat: mit Kalk oder Leimfarbe streichen: er hat die Mauer, die Wände getüncht. Syn.: ↑ anmalen, ↑ anstreiche …   Universal-Lexikon

  • tünchen — streichen, weißen; (schweiz.): weißeln. * * * tünchen:⇨weißen,streichen(2) tünchen→weißen …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • tünchen — tụ̈n|chen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • weiß tünchen — weiß|tün|chen auch: weiß tün|chen 〈V. tr.; hat〉 weiß anstreichen ● ein Zimmer weiß tünchen; eine Wand weiß tünchen * * * weiß tün|chen, weiß|tün|chen <sw. V.; hat: mit weißer Tünche streichen …   Universal-Lexikon

  • Tauchen — Tauchen, verb. regul. act. 1. Mit vorn nieder gebeugtem Kopfe sich in und unter einem flüssigen Körper begeben, am häufigsten als ein Reciprocum. Sich in das Wasser tauchen. Die Änten und verschiedene andere Wasservögel tauchen sich. In welchen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Tüncher, der — Der Tüncher, des s, plur. ut nom. sing. derjenige, welcher tüncht, ingleichen, der ein Geschäft daraus macht, die Wände und Mauern zu tünchen, da denn diejenigen Maurer, welche sich vornehmlich mit dem Tünchen abgeben, diesen Nahmen bekommen; im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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