Ausspeyen

Ausspeyen

Ausspeyen, verb. irreg. act. S. Speyen, aus dem Munde speyen. 1) Eigentlich. Blut ausspeyen. Ingleichen absolute und in der harten und niedrigen Sprechart, den Speichel auswerfen. Über etwas ausspeyen, aus Verachtung. Vor einem ausspeyen, aus Abscheu. 2) Figürlich. (a) Mit Heftigkeit auswerfen, von sich geben. Der Berg speyt Feuer aus. Er schlug das Raubthier jüngst, daß der beschneyte Riphäus auf mich ausgespien, Raml. (b) Mit Heftigkeit vorbringen, ausstoßen, in verächtlicher Bedeutung. Lästerungen wider jemanden ausspeyen. Gift und Galle ausspeyen, schmähen und toben. (c) Aus seiner Gesellschaft, Verbindung stoßen, gleichfalls mit Verachtung. O speyt ihn aus von euch! daß er die beste Sache


Der besten Bürger nicht durch sich verdächtig mache,

Less.


Anm. Opitz macht von diesem Verbo das sonst ungewöhnliche Substantiv Ausgespey, für Auswurf, indem er das Gold des Glückes Ausgespey nennet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Ausköken — † Ausköken, verb. reg. act. welches in die niedrigste Sprechart gehöret, ausspeyen, im Erbrechen von sich geben, aber doch Es. 28, 7, figürlich gebraucht wird. Sie sind toll im Weißagen und köken die Urtheil aus …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ausspützen — Ausspützen, verb. reg. act. welches nur zuweilen in der anständigen Schreib und Sprechart gebraucht wird, das gemeinere ausspucken und härtere ausspeyen zu vermeiden. S. Spützen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Auswèrfen — Auswèrfen, verb. irreg. S. Werfen. Es ist: I. Ein Neutrum, mit haben. 1. Auswärts werfen. Ein Pferd wirft gut aus, wenn es im Gehen die Vorderschenkel auswärts wirft. Ingleichen von den Pendul Uhren, wo ein Perpendikel gut auswirft, oder den… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Drachenkopf, der — Der Drachenkopf, des es, plur. die köpfe, eigentlich, der Kopf desjenigen Ungeheuers, welches unter dem Nahmen des Drachen bekannt ist. Figürlich, 1) in der Baukunst, Röhren, welche aus den Dachrinnen hervorragen, am Ende einem Drachenkopfe… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gift (2), das — 2. Das Gift, des es, plur. inus. außer von mehrern Arten und Quantitäten, die e, ein jedes Ding, welches, wenn es in den Körper eines lebendigen Geschöpfes gebracht wird, den Tod desselben verursacht. 1. Eigentlich. Ein geschwindes Gift, welches… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rotzen — Rotzen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, den Rotz mit einem lauten Geräusche aufziehen; wo es doch, so wie diese Handlung selbst, nur in die niedrige Sprechart gehöret. Entweder von dem vorigen Hauptworte, oder auch als eine eigene… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Speyen — Speyen, verb. irregul. Imperf. ich spie; Mittelw. gespien. Es wird mit der vierten Endung als ein Activum, ohne dieselbe aber auch als ein Neutrum gebraucht, in welchem Falle es das Hülfswort haben erfordert. Es bedeutet, mit Heftigkeit aus dem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Metis — METIS, is, Gr. Μῆτις, εος, (⇒ Tab. IV.) des Oceans Tochter, wurde vom Jupiter zuerst zur Gemahlinn genommen, Sie gab darauf dem Saturn eine Arzney ein, von der er alle eingeschluckte Kinder wieder ausspeyen mußte, deren Hülfe sich sodann Jupiter… …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Typhon — TYPHON, ónis, Gr. Τυφὼν, ῶνος, (⇒ Tab. V.) 1 §. Namen. Diesen schreibt man bald Typhaon, bald Typhöus, bald auch wohl Typhos, Gr. Τυφῶς, und leitet ihn denn von dem griechischen Worte τύφειν her, welches soviel, als räuchern, oder entzünden,… …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Esel — 1. Als dem Esel zu wohl war, fiel er und brach ein Bein. 2. Als der Esel auss Hunger seinem Treiber Stro auss den Schuhen gezupfft vnnd gefressen, machtens Wolff vnnd Fuchs zur Todtsünd vnnd frassen den Esel. – Lehmann, 741, 43. 3. Alte Esel will …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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