Zwagen

Zwagen

* Zwagen, verb. regul. et irregul. act. welches im Hochdeutschen völlig veraltet ist, aber ehedem häufig für waschen und baden gebraucht wurde. Thaz horo thana thuag, er wusch den Koth ab, bey dem Ottfried. Figürlich bedeutete es ehedem auch, einen scharfen Verweis geben, einem den Kopf waschen. Wiefern das in den Glashütten übliche zwagen, ein Glas nach der aufgegebenen Größe verfertigen, hierher gehöret, kann ich nicht bestimmen.

Anm. In den ältesten Zeiten thwagen, bey dem Ulphilas twahan, im Angels. twehan, im Schwed. tva und tvätta. Es ist unstreitig mit Wage, Woge, Wasser, waschen u.s.f. verwandt, indem das vorgesetzte z oder t bloß eine Verstärkung, oder auch eine Eigenheit einer Mundart ist.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Zwagen — Zwagen, 1) so v.w. waschen od. baden; 2) ein Glas nach der aufgegebenen Größe verfertigen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • zwagen — Vst. waschen per. Wortschatz arch. (9. Jh.), mhd. twahen, dwahen, ahd. dwahan, as. thwahan Stammwort. Aus g. * þwah a Vst. waschen , auch in gt. þwahan, anord. þvá, ae. þwēan. Außergermanisch vergleicht sich apreuß. twaxtan Badequast und mit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Zwagen — 1. Zwagest du mir, so schier ich dir. (S. ⇨ Mann 1883.) – Franck, II, 51a; Lehmann, II, 903, 34. *2. Ma thuet n zwagn wie n Siecha. (S. Wurzbach.) – Birlinger, 1018 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • þwahan — *þwahan germ., stark. Verb: nhd. waschen; ne. wash (Verb); Rekontruktionsbasis: got., an., ae., anfrk., as., ahd.; Vw.: s. *bi , *ga , *uz ; Etymologie …   Germanisches Wörterbuch

  • Waschen — Wáschen, verb. irregul. ich wásche, du wschest, er wschet, oder wäscht; Imperf. ich wusch, Conj. wǖsche; Particip gewáschen. Es ist sowohl act. als neutr. und bekommt im letztern Falle das Hülfswort haben. Es wird in zwey verschiedenen, nur… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Esel — 1. Als dem Esel zu wohl war, fiel er und brach ein Bein. 2. Als der Esel auss Hunger seinem Treiber Stro auss den Schuhen gezupfft vnnd gefressen, machtens Wolff vnnd Fuchs zur Todtsünd vnnd frassen den Esel. – Lehmann, 741, 43. 3. Alte Esel will …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Kopf — 1. Abgehauener Kopf braucht keine Sturmhaube mehr. 2. Am Kopf des Narren lernt der Junge scheren. Die Araber in Algerien: Am Kopfe der Waise macht der Chirurg Versuche. Die ägyptischen Araber: Er lernt das Schröpfen an den Köpfen der Waisen.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • N — N, der vierzehnte Buchstab des Deutschen Alphabetes, und der dritte unter den Zungenbuchstaben; indem er mit Anlegung der Zunge an den Gaumen und die Zähne und einem gelinden dabey durch die Nase gelassenen Laute ausgesprochen wird. Wegen dieses… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Quälen — Quälen, verb. reg. act. Qual, d.i. einen sehr hohen Grad so wohl körperlicher Schmerzen, als auch der Unlust des Gemüthes verursachen, mit der vierten Endung der Person. Von der Gicht gequälet werden. Sich mit Sorgen quälen. Quälende Gedanken.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Quehle (2), die — 2. Die Quêhle, plur. die n, ein schmales langes Tuch von Leinwand, die gewaschenen Theile des Leibes damit abzutrocknen. Die Handquehle, so fern dieses Tuch vornehmlich zur Abtrocknung der Hände bestimmt ist; das Handtuch. Die Küchenquehle, zum… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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