Bildsäule, die

Bildsäule, die

Die Bildsäule, plur. die -n, überhaupt eine jede Säule, in der weitesten Bedeutung dieses Wortes, welche ein Bild vorstellet. Besonders 1) ein jedes aus einer festen Materie verfertigtes erhabenes oder rundes Bild; ein Standbild, eine Statue. Einen Garten, ein Gebäude mit Bildsäulen zieren. Er soll die Bildsäulen zu Beth-Semes in Egyptenland zerbrechen, Jer. 43, 13. 2) In engerer Bedeutung, in der Baukunst, halb gebildete Menschen, mit oder ohne Arme, welche aus einem viereckten unten zugespitzten Steine heraus wachsen.

Anm. Dieses Wort scheinet so gar alt nicht zu seyn, ob es gleich schon zu Luthers Zeiten bekannt war. In den Monseeischen Glossen kommt Manaliho, im Angels. Monlica, Manlica, im Alt-Schwed. Manlika, eigentlich Mannsgestalt, für Statue vor. In den spätern Zeiten findet sich auch Bildstock, welches mit Bildsäule genau überein kommt. Man hat dieses Wort in der Bedeutung einer Statue ohne Noth getadelt, weil doch nunmehr jedermann weiß, was er für einen Begriff damit verknüpfen soll, und die Zusammensetzung selbst nichts verwerfliches an sich hat, wenn man nur das Wort, Säule in seiner rechten, d.i. in seiner weitesten Bedeutung nimmt. S. auch Standbild und Statue.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Bildsäule — 1. Auch eine umgeworfene Bildsäule muss man nicht mit Koth werfen. – Sprichwörtergarten, 320. Achtung auch dem noch, der, durch irgendein Verhältniss gezwungen, seine hohe Stellung hat aufgeben müssen oder von derselben verdrängt worden ist. *2.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Bildsäule — Bịld|säu|le, die: säulenähnliches Standbild: Ü (ugs.:) vor Schreck zur B. erstarren. * * * Bịld|säu|le, die: säulenähnliches Standbild: Ü (ugs.:) vor Schreck zur B. erstarren …   Universal-Lexikon

  • Säule, die — Die Säule, plur. die n, Diminut. das Säulchen. 1. Im weitesten Verstande, ein jeder senkrecht stehender Körper, der um ein beträchtliches länger ist, als dick; in welchem weitesten Verstande noch sehr viele Körper dieser Art, wenn sie keinen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Nische, die — Die Nīsche, plur. die n, Diminut. das Nīschchen, Oberd. Nīschlein, ein aus dem Franz. Niche entlehntes Wort, eine Aushöhlung in der Wand eines Gebäudes zu bezeichnen, ein Bild, oder eine Bildsäule darein zu stellen; die Blende, Bilderblende. In… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Statür, die — Die Statǖr, dreysylbig, plur. die n, eine jede in erhabener Arbeit und abgesondert abgebildete menschliche oder thierische Figur; im eigentlichsten Verstande, so fern sie stehend vorgestellet wird, in weiterm aber auch in jeder andern Stellung;… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Johanna, die Päpstin — Johanna, die Päpstin, der Gegenstand einer Sage oder vielmehr einer Satire auf das Papstthum, welche die Feindseligkeit oder Beschränktheit besonders im 16. und 18. Jahrh. eifrig benützte, um den Vielen Sand in die Augen zu streuen, die zwischen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Constantinopel [1] — Constantinopel (a. Geogr. u. Topogr.), einst Byzantium, zu Thracien gehörig; die alte Stadt war auf einer Landspitze in der Propontis, wo der Bosporus thracicus ausläuft, auf den zwei Hügeln am äußersten SOEnde der Landspitze angebaut. Auf der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Laphria — LAPHRIA, æ, Gr, Λαφρία, ας, ein Beynamen der Diana, welche insonderheit von denen zu Paträ in Achaia verehret wurde. Es erhielt solchen die Britomartis zuerst, als sie sich nach Cephallenien gewandt hatte. Ant. Liber. Metam. c. 40. Ihre Bildsäule …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Anvbis — AN ÉBIS, is, oder ĭdis, Gr. Ἄνουβις, ίδος. 1 §. Namen. Man will solchen, den man auch wohl Annubis schreibt, von dem ebräischen Worte Hannobrach, bellen, herleiten, Bochart. Hierozoic. P. I. L. II. c. 56. col. 691. daher man ihn auch vielfältig… …   Gründliches mythologisches Lexikon

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