Maulschelle, die

Maulschelle, die

Die Maulschèlle, plur. die -n, im gemeinen Leben, eine Schelle, d.i. ein Schlag mit der flachen Hand auf das Maul oder die Backen; eine Schelle, eine Husche, eine Ohrfeige, in Baiern eine Schmiere, Flache, ein Schwinderling, in andern Gegenden eine Dusel, eine Dachtel, ein Wäffling, ehedem eine Halsschlage, ein Handschlag, ein Ohrschlag, ein Maulstreich, eine Brähme, ein Backenstreich, ein Bäckeling, bey den Bergleuten ein Windlicht. Schelle kommt hier von Schall her, und druckt den mit einem solchen Schlage verbundenen Schall aus. S. auch Maultasche.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Maulschelle — Maulschelle,die:1.⇨Ohrfeige(1)–2.eineM.geben:⇨ohrfeigen Maulschelle→Ohrfeige …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Maulschelle — 1. Auf eine Maulschelle gehört ein Dolch. – Eiselein, 455; Eisenhart, 471; Pistor., I, 61; Simrock, 6901; Körte, 4167; Braun, I, 2630; Venedey, 144; Reinsberg III, 59; Graf, 352, 418. Sie galt als eine der schwersten Angriffe auf die Ehre. (S. ⇨… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Maulschelle — Backpfeife; Watsche (bayr., österr.) (umgangssprachlich); Ohrfeige * * * Maul|schel|le 〈f. 19; derb〉 = Ohrfeige [<Maul + schallen] * * * Maul|schel|le, die [zu frühnhd. schellen = schallen] …   Universal-Lexikon

  • Maulschelle — Maul·schel·le die; , n; gespr ≈ Ohrfeige …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Schelle, die — Die Schêlle, plur. die n, Diminut. das Schellchen, von dem Zeitworte schellen. 1) Ein Ding, welches schallet, wo es auch unmittelbar von dem Neutro schallen abgeleitet werden kann. Es wird hier nur noch im gemeinen Leben so wohl allein, als auch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Dusel, die — Die Dusel, plur. die n, bey den Jägern, eine Benennung des Weibchens aller kleinern Wald und Feldvögel, von dem Ziemer an bis zu dem Weidenzeisige; im gemeinen Leben die Siecke. Das Weibchen der größern Vögel wird von den Jägern ein Huhn genannt …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Maultasche, die — Die Māultásche, plur. die n. 1) Im gemeinen Leben, eine Maulschelle. Dän. Munddask. Tasche bedeutet hier, wie schon Stosch angemerket hat, einen Schlag, ohne indessen aus Tatsche verderbt zu seyn. Dasken ist im Niedersächs. und to dash im Engl.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ohrfeige, die — Die Ohrfeige, plur. die n, ein Schlag mit der flachen Hand an das Ohr. Bey dem Hornegk kommt das einfache Wort Vaige in dieser Bedeutung vor. Daß die Ähnlichkeit mit Feige, Ficus, bloß zufällig sey, und daß Feige hier einen Schlag bedeute, haben… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schlappe, die — Die Schlappe, plur. die n, ein Wort, welches eigentlich einen laut schallenden Schlag bedeutet, welche Bedeutung das Englische Slap noch hat. Im Niederdeutschen druckt man den klatschenden Schall eines Schlages noch mit Schlapp aus, und eben… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Tasche (1), die — 1. Die Tásche, plur. die n, Diminut. das Täschchen, Oberd. Täschlein, ein Schlag, doch nur mit der flachen Hand oder einem flachen Körper auf einen weichen Körper. Jemanden eine Tasche geben, eine Maulschelle. Daher Maultasche, ein Schlag auf das …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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