Niemahls

Niemahls

Niemahls, ein Nebenwort der Zeit, zu keiner Zeit, so wohl von einer vergangenen als zukünftigen Zeit; nie, welches in der edlern Schreibart lieber gebraucht wird. Ich habe ihn noch niemahls gesehen. Das habe ich noch niemahls gehöret. Das soll niemahls wieder geschehen. Er wird wohl niemahls wiederkommen. Da es denn zuweilen auch figürlich für eine verstärkte Verneinung gebraucht wird. Ein schlechterdings einfacher Gegenstand kann niemahls schön seyn, Sulz. Niemahls nicht, für das einfache niemahls, ist eben so fehlerhaft als nichts nicht, kein – nicht, niemand nicht und andere doppelte Verneinungen dieser Art.

Anm. Es ist aus nie und Mahl zusammen gesetzet. In den gemeinen Sprecharten lautet es oft niemahl und niemahlen. Allein bey dem Worte Mahl ist bereits gezeiget worden, daß das s hier analogisch richtiger ist. Kero gebraucht statt dieses Nebenwortes neonaldre, nonaldre, und Willeram nieuuanne, welches sich dem Latein. nunquam nähert. Im Nieders. ist dafür newerle, unwerle, unwarf, unwerfe, und im gemeinen Leben der Hochdeutschen auch mein Tage nicht, und all mein Tage nicht üblich. S. auch Nimmer.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Nimmer — Nimmer, ein Umstandswort der Zeit, welches eine doppelte Bedeutung hat, und allem Ansehen nach auch zwiefachen Ursprunges ist. 1. Zu keiner Zeit, niemahls, so wohl von einer künftigen, als von einer vergangenen Zeit, im Gegensatze des immer, aus… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mahl (6), das — 6. Das Mahl, des es, plur. die Mähler, in der anständigern Schreibart nach dem Muster der Oberdeutschen die Mahle, die Figur, das Bild eines Dinges, in weiterer Bedeutung, ein Erinnerungszeichen einer Sache, und besonders der Zeit, in welcher ein …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Deputiren — Deputiren, verb. reg. act. aus dem Lat. deputare, abordnen. Daher der Deputirte, der Abgeordnete; die Deputatiōn, so wohl die Abordnung, als auch die Abgeordneten; der Deputations Tag, an welchem sich die zu einer gewissen Absicht Abgeordneten… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Noch — Nóch, eine Partikel, welche im Deutschen von einem großen Umfange ist, und bey einem gehörigen Gebrauche viel zu dem Nachdrucke und zu der Ründe der Rede beyträgt. Sie kommt in einer dreyfachen Hauptbedeutung vor, und stammet in denselben allem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kommen — Kommen, verb. irreg. neutr. ich komme, du kommst, er kommt; im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart, du kömmst, er kömmt. Imperf. ich kam; Conjunct. ich käme. Mittelw. gekommen. Imper. komm. Es erfordert das Hülfswort seyn, und bedeutet …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Un — Un, eine Partikel, welche in dieser Gestalt nur allein noch in der Zusammensetzung üblich ist. Sie ist aus ohne entstanden, welches noch außer der Zusammensetzung, als ein eigenes Vorwort gebraucht wird. Was, 1. Ihre Bedeutung betrifft, so ist… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Brechen — Brếchen, verb. irreg. ich breche, du brichst, er bricht, wir brechen u.s.f. Imperf. ich brāch, Conj. brǟche; Mittelw. gebróchen; Imperativus brích. Es ist in doppelter Gattung üblich. I. Als ein Neutrum, da es eigentlich eine Nachahmung des… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Daß — Daß, eine Conjunction, welche überhaupt den Gegenstand einer Veränderung mit dem vorher gehenden Verbo verbindet, aber dabey oft von verschiedenen Nebenbegriffen begleitet ist. Sie bezeichnet, 1. Den Gegenstand des vorher gehenden Verbi ganz… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Geben — Gêben, verb. irreg. ich gebe, du gibst, er gibt, Conjunct. ich gebe; Imperf. ich gab, Conjunct. ich gäbe; Mittelw. gegeben; Imperat. gib. Es ist in doppelter Gestalt üblich. I. Als ein Activum, welches die dritte Endung der Person erfordert. 1.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Jemahls — Jemahls, ein Nebenwort der Zeit, welches aus je, dem Zeichen der Allgemeinheit, und Mahl zusammen gesetzet ist, zu irgend einer Zeit, im Gegensatze des niemahls. Zu welchem Engel hat er jemahls gesagt u.s.f. Ebr. 1, 5. Niemand hat Gott jemahls… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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