Heergewette, das

Heergewette, das

Das Heergewêtte, des -s, plur. inus. die Kriegesrüstung eines Mannes, welche bey dessen Tode alle Mahl sein ältester Sohn oder nächste männliche Erbe zum voraus bekam; ingleichen das Recht, diese Rüstung, wohin auch die besten Kleider und Zierathen gerechnet wurden, zum voraus zu erben. Nieders. Herwedde. Die letzte Hälfte des Wortes ist das alte Gewette, bey dem Ottfr. Giwati, von Wad, Kleid, S. Gewand. Da bey der veränderten Kriegesverfassung die Sache selbst in vielen Provinzen abgeschaffet worden, so ist auch das Wort mit in Abgang gekommen, indem es nur noch in denjenigen Gegenden gehöret wird, wo dieses Recht bey Todesfällen noch gültig ist.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Heergewette — Unter Heergeräte, auch Heergewette verstand man früher einen dem nächsten männlichen Erben, dem Schwertmagen, und dessen Söhnen vorbehaltenen Familienerbteil. Dieses aus dem Mittelalter stammende Recht sicherte ursprünglich die Wehrhaftigkeit des …   Deutsch Wikipedia

  • Heergeräth, das — Das Heergeräth, des es, plur. inus. ein Collectivum, alles dasjenige Geräth zu bezeichnen, welches im Kriege, und zu dessen Führung erfordert wird, und wovon die Bagage oder das Gepäck, und das Heergewette nur einen Theil ausmacht; im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gewand (2), das — 2. Das Gewand, des es, plur. die wänder. 1) Ein jedes Gewebe, ein jeder Zeug, er bestehe aus Wolle, Seide oder Garn, besonders so fern er zu Kleidungsstücken bestimmet ist; ohne Plural. In dieser weitesten Bedeutung, in welcher es nur noch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gewette (1), das — 1. Das Gewêtte, des s, plur. ut nom. sing. ein Kleid, S. Heergewette …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schwertmagen — Nehmen die Schwertmagen das Heergewäte, so nehmen die Gespinnen die ⇨ Gerade(s.d.). – Graf, 216, 241. Unter Schwertmagen verstand man im alten deutschen, besonders dem Sachsenrechte alle, die von einem gemeinsamen Vater abstammten, die Agnaten… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Erich von Brandenburg — (* um 1245; † 21. Dezember 1295) war Erzbischof von Magdeburg von 1283 bis 1295. Leben Erich war ein jüngerer Sohn des Markgrafen Johann I. von Brandenburg. Wohl schon frühzeitig für den geistlichen Stand bestimmt, erscheint er in Urkunden der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bremer Bürgerkompanien — Die Bremer Bürgerkompanien waren die Miliz der Stadt Bremen von 1605 bis 1814. Zunächst als militärische Einheiten aufgestellt, übernahmen die Bürgerkompanien im 18. Jahrhundert immer mehr zivile Aufgaben. Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Heergeräthe — (Heergewende, Heergewette), 1) Inbegriff der, einem gerüstet in das Feld ziehenden Krieger nöthigen Geräthschaften; 2) da im Mittelalter[156] die Waffen als ein Zubehör des Grundeigenthums angesehen wurden u. die Söhne nach älterem Erbrecht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pfühl, der — Der Pfühl, des es, plur. die e, Diminut. das Pfühlchen, welches eigentlich ein jedes aufgeschwollenes, hervor ragendes erhabenes Ding bedeutet, aber nur noch in einem doppelten Verstande gebraucht wird. 1) In der Baukunst wird von einigen, z.B.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gerade (die) — 1. Die die Gerade genommen, lassen die Gerade. – Graf, 217, 245. Aus dem Nachlass der Frau wurde die Gerade (s. 4) nur dann ausgeschieden, wenn sie dieselbe selbst ererbt hatte, in welchem Fall sie wieder vererbt wurde. Hatte sie dieselbe aber –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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