Ungeberdig

Ungeberdig

Ungebêrdig, -er, -ste, adj. & adv. übel lassende, der Wohlanständigkeit zuwider laufende Geberden machend, besonders, so fern selbige aus Zorn, Verdruß u.s.f. herrühren. Sich ungeberdig stellen. Aber sie nöthigten ihn, bis daß er sich ungeberdig stellete, 2 Kön. 2, 17. Die Liebe stellet sich nicht ungeberdig, 1 Cor. 13, 5; in welchen biblischen Stellen es doch auf eine jetzt veraltete Art für zornig, unwillig überhaupt gebraucht wird. Das Abstractum die Ungeberdigkeit, kommt selten vor.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Calcitriren — (v. lat.), mit den Füßen hintenausschlagen, sich sträuben, widerspenstig sein; daher Calcitrant, ungeberdig, widerspenstig, u. Calcitration, Widerspenstigkeit …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gehaben — * Gehaben, verb. irreg. act. (S. Haben,) welches im Oberdeutschen für das einfache haben gebraucht wurde, im Hochdeutschen aber veraltet ist. 1) Für haben, habere. Solche Werkzeuge muß man im Vorrathe behalten, damit, so deren eins verloren wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gelegenheit, die — Die Gelêgenheit, plur. die en, von dem vorigen Bey und Nebenworte. 1) * Die Lage eines Ortes überhaupt; eine im Hochdeutschen veraltete, im Oberdeutschen aber noch sehr gangbare Bedeutung. 2) Die innere Einrichtung eines Ortes, die Lage seiner… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Sprudeln — Sprudeln, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. Es ist eine unmittelbare Onomatopöie, 1. eines heftig aufwallenden flüssigen Körpers, er werde nun durch die Hitze, oder durch seinen eigenen Druck (wie bey einem hervor… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Stellen — Stêllen, verb. regul. act. welches das Factitivum von stehen ist. Es bedeutet, 1. Im eigentlichsten Verstande, stehen machen, einen in der Bewegung begriffenen Körper zum Stehen bringen. Im Schwedischen sagt man, ein Pferd stellen, (stålla,) es… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Un — Un, eine Partikel, welche in dieser Gestalt nur allein noch in der Zusammensetzung üblich ist. Sie ist aus ohne entstanden, welches noch außer der Zusammensetzung, als ein eigenes Vorwort gebraucht wird. Was, 1. Ihre Bedeutung betrifft, so ist… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Verhalten — Verhalten, verb. irregul. act. & reciproc. S. Halten, welches nach Maßgebung beyder Theile seiner Zusammensetzung auch in verschiedenen Bedeutungen üblich ist. 1. Den Zügel verhalten, bey einigen, dem Pferde den Zügel schießen lassen, wofür doch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Herumspringen — *1. Er springt herum wie ein Karpfen auf dem Boden. Holl.: Hij raast als een karper op zolder. (Harrebomée, I, 383b.) *2. He springt herüm as de Düvel im torêten Nette. – Richey, 174; Schütze, III, 145. Er stellt sich wild und ungeberdig. *3. He… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Kamm — 1. An Kamm und Sporen erkennt man den Hahn. Holl.: Aan kam en sporen kent men den haan. (Harrebomée, I, 377a.) 2. An Kamm und Sporen sieht man, ob der Hahn alt oder jung ist. Holl.: Kam en sporen van den haan doen zijn ouderdom verstaan.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Nüchtern — 1. Gode (auch: jeden) Morge nöchter, e holwet Kalw to Liew. – Frischbier2, 2804. 2. Niemals nüchtern und niemals voll thut in Sterbens Läuften wohl. – Simrock, 7599; Pistor., VIII, 39. 3. Nimmer nüchtern, allzeit foll, bekombt weder Leib noch… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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